Curcumin hemmt Tochtergeschwulste
24.10.2012
Bei Arthrose und anderen Leiden ist die Gelbwurzel als Heilmittel der Naturheilkunde bekannt. Sie enthält einen Wirkstoff, das Polyphenol Curcumin, der Entzündungen hemmt und auch der Bildung von Metastasen vorbeugen kann, wie ein Team von Wissenschaftlern nun zeigte.
Ein Forscherteam aus der LMU München hat den Wirkstoff Curcumin untersucht, da es die Bildung von Tochtergeschwulsten hemmt. Dieses natürliche Polyphenol ist sehr gut verträglich und wäre potenziell geeignet für den Einsatz sowohl zur primären Tumorprävention als auch zur sekundären Tumorprävention in einem bereits fortgeschrittenem Tumorstadium.
Bei Tumoren, die mit chronisch-latenten Entzündungen einhergehen, wie das Prostata- oder das Mammakarzinom, werden unter anderen die Zytokine CXCL1 und CXCL2 vermehrt gebildet. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Curcumin die Synthese dieser Proteine gezielt hemmt. Versuche an Mäusen zeigten, dass die Bildung von Metastasen so vermindet werden konnten. Die Entstehung von Tochtergeschwulsten in der Lunge der Tiere beim Mamma- und beim Prostatakarzinom wurde statistisch signifikant reduziert.
Das bedeutet aber nicht, dass diese Substanz die gängigen Therapiestrategien ersetzen sollte, betont das Forscherteam. „Vielmehr ist denkbar, Curcumin einzusetzen, bevor ein Tumor diagnostiziert wurde – oder aber um die Bildung und Ausbreitung von Metastasen zu verhindern. Dabei ist uns die gute Verträglichkeit sehr wichtig, weil wir die Einnahme von Curcumin dann auch einer gesunden Bevölkerungsgruppe mit erhöhtem Risiko für Tumoren empfehlen möchten.“ (Originalpublikation: Kilian, P. H., et al. Curcumin Inhibits Prostate Cancer Metastasis in vivo by Targeting the Inflammatory Cytokines CXCL1 and -2. Carcinogenesis online; doi: 10.1093/carcin/bgs312, 2012)
Bild: Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen
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