Apothekerverband macht Kassen für Erhöhung bei Medikamenten verantwortlich
05.12.2012
Gesetzlich Versicherte werden in Apotheken kräftig zur Kasse gebeten. Laut dem Deutschen Apothekerverband (DAV) stieg die Zuzahlung für verschreibungspflichtige Medikamente in diesem Jahr bundesweit durchschnittlich um zehn Cent. Damit fallen im Schnitt 2,60 Euro für eine Pillen-Packung an. Trotz der Milliarden-Überschüsse der Kassen sollen gesetzliche Versicherte 2012 knapp zwei Milliarden Euro für Medikamenten-Zuzahlungen ausgeben. Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands (SoVD), fordert die Politik zum Eingreifen auf.
Trotz Milliarden-Überschuss der Kassen werden Medikamente teurer
Innerhalb der letzten drei Jahre ist die Zuzahlung für Medikamente auf Rezept um 13 Prozent gestiegen. Trotz Milliarden-Überschuss der Kassen erhöhte sich die Gebühr Ende Oktober um durchschnittlich zehn Cent.
Dem Apothekerverband (DAV) zufolge habe die Zahl der zuzahlungspflichtigen Medikamente durch die Krankenkassen zugenommen. Die Apotheker würden nur die Gebühren für die Kassen einsammeln. „Da Medikamente in den letzten Jahren teurer geworden sind, ist auch die Summe der Zuzahlung je Packung angestiegen“, erläutert Dr. Heinz Weiß, Geschäftsführer des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, gegenüber der „Ostsee Zeitung“. Im Nordosten Deutschlands sei die Zuzahlung von durchschnittlich 2,44 Euro im vergangenen Jahr auf 2,46 Euro 2012 gestiegen. Laut einer Hochrechnung des DAV könne die Summe in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt knapp unter die 41,3 Millionen Euro von 2011 sinken.
Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands (SoVD), kritisiert die Erhöhung und erklärte gegenüber „Bild“: „Patientinnen und Patienten werden einseitig belastet.“ Die „Idee der paritätischen Finanzierung“ dürfe nicht gefährdet werden. Deshalb müsse die Politik jetzt handeln. (sb)
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de
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