Wegen Abrechnungsstreit zu wenig Notärzte an Feiertagen im Einsatz
13.12.2012
In Bayern wird während der Feiertage ein akuter Notarztmangel erwartet. Hintergrund ist ein Abrechnungsstreit zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KBV) und den Krankenkassen aufgrund fehlender bürokratischer Nachweise der Notarzteinsätze bei der Zentralen Abrechnungsstelle (ZASZ).
Wird Abrechnungsstreit an Feiertagen zum Gesundheitsrisiko für Patienten in Bayern?
Bei der ZAST werden Rettungseinsätze vom Rettungsdienst als Fehleinsatz gemeldet, bei denen der Patient nicht in ein Krankenhaus transportiert wird, weil sich sein Zustand verbessert hat. Die Krankenkassen übermittelten deshalb keine Vergütung an die KVB. Die Arbeitsgemeinschaft der bayrischen Notärzte (AGBN) beziffert das entstandenes Defizit aufgrund fehlender Nachweise mit rund 12 Millionen Euro.
Seit dem 15. November werden die erbrachten Notarzteinsätze in Bayern nicht mehr vergütet und die Zahlung auf einen bisher nicht festgelegten Termin verschoben, da sich die KVB gezwungen sieht, „die Einsätze ab dem 15. November 2012 zunächst mit der Liste der von der ZAST vergüteten Einsätze abzugleichen und erst wenn feststeht, dass die Einsätze anerkannt wurden, kann eine Auszahlung erfolgen“, zitiert die AGBN in einer Pressemitteilung. In einem Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bittet der Vorstand der ABGN im Namen seiner Mitglieder um Verständnis „dass wir es für unzumutbar halten, wenn die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, auf deren Bereitschaft sich die Bevölkerung Tag und Nacht vertrauensvoll verlässt, …, nicht mehr sicher sein können, dass beziehungsweise wann und wie hoch die geleistete Arbeit vergütet wird.“
Aus diesem Grund werden zahlreiche Notärzte zwischen Weihnachten und Sylvester keinen Dienst übernehmen. Bayerns Notärzte fordern eine „eine rasche und akzeptable Lösung im Sinne der Aufrechterhaltung der notärztlichen Versorgung“. In Bayern gibt es rund 4.500 Notärzte und 220 Notarztstandorte. (sb)
Bild: Hartmut910 / pixelio.de
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