Tragödie in Pakistan: Hustensaft tötet 13 Patienten
31.12.2012
In Pakistan hat erneut ein Hustensaft für eine Tragödie gesorgt: Seit Mittwoch vergangener Woche sind mindestens 38 Männer nach der Einnahme eines solchen Saftes in das staatliche Krankenhaus der ostpakistanischen Stadt Gujranwala eingeliefert worden, mehr als ein Dutzend Patienten seien dem Konrektor der Klinik nach an den Folgen bereits gestorben.
Hintergründe des Unglücks noch unklar
Über die Ursache herrscht bisher Unklarheit. Der Hersteller des Medikaments – Reko Pharmacal in Lahore – weist die Verantwortung von sich, nach eigenen Angaben hätte es mit dem "Tyno SF 120ml Sirup", welcher seit 40 Jahren auf dem Markt sei, noch nie Komplikationen gegeben. Stattdessen haben die Pharma-Experten ihre eigene Erklärung für das Unglück: Unter Umständen könnte der Hustensaft in zu hoher Dosierung als Rauschmittel verwendet worden sein, da ein großer Teil der Patienten den Medizinern nach drogenabhängig gewesen sei.
Bereits der dritte Medikamenten-Skandal 2012 in Pakistan
Der Fall ist nicht der erste in Pakistan: Bereits Ende November waren in der zweitgrößten Stadt Pakistans Lahore mindestens 16 Patienten nach der Einnahme eines anderen Hustensafts verstorben. Auch damals sei den Angaben des örtlichen Polizeichefs von Lahore der größte Anteil der Opfer drogenabhängig gewesen – was die Vermutung nahelegte, dass der Saft in zu hoher Dosierung als Rauschmittel genutzt worden sei. In der Folge waren drei Apotheken und das herstellende Unternehmen von den pakistanischen Behörden geschlossen worden.
Ein noch weitaus folgenschwererer Fall hatte sich bereits Anfang des Jahres zugetragen: Damals waren rund 100 Herzpatienten nach der Einnahme von lokal hergestellten, fehlerhaften Medikamenten verstorben, fast 300 Menschen mussten insgesamt medizinisch behandelt werden. Nach Bekanntwerden der Fälle war das Medikament einem Regierungsvertreter nach sofort vom Markt genommen worden, die Besitzer der drei verantwortlichen Pharmafirmen waren festgenommen worden. Im aktuellen Fall soll seitens der Behörden am Freitag über mögliche Konsequenzen beraten werden. (sb)
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Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
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