Alzheimer: Verdopplung der Erkrankungen in Deutschland und Verdreifachung in den USA
07.02.2013
Die Zahl der Alzheimer-Erkrankungen in den USA wird sich den Ergebnis einer aktuellen Studie zufolge bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdreifachen. Auch in Deutschland gehen die Experten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft davon aus, dass sich die Anzahl der Alzheimer-Patienten bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln wird.
Das Forscherteam um Liesi Hebert vom Rush Institute for Healthy Aging in Chicago hat im Fachmagazin "Neurology" eine aktualisierte Schätzungen zur Entwicklung der Alzheimer-Erkrankungen in den USA von 2010 bis 2050 veröffentlicht. Demnach wird die Zahl der Alzheimer-Patienten in den Vereinigten Staaten bis zum Jahr 2050 auf voraussichtlich 13,8 Millionen steigen, mit sieben Millionen Betroffenen im Alter von 85 Jahren oder älter.
Zahl der Patienten mit Alzheimer-Demenz steigt dramatisch
Die US-Forscher werteten für ihre Studie die Daten von 10 800 Probanden aus einem Zeitrum von knapp 20 Jahren aus. Sämtliche Teilnehmer kamen aus Chicago, waren mindestens 65 Jahre alt und wurden alle drei Jahre auf Demenz beziehungsweise Alzheimer untersucht. Das errechnete Erkrankungsrisiko wurde mit der Sterblichkeitsrate und den Schätzungen der Bevölkerungsentwicklung in den USA kombiniert, um eine Prognose der Alzheimer-Erkrankungen zu ermöglichen. Im Jahr 2011 waren laut Angaben der Forscher in den USA 4,7 Millionen Personen im Alter von 65 Jahren oder älter an Alzheimer erkrankt. Rund 1,8 Millionen der Betroffenen waren älter als 85 Jahre. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Anzahl der Alzheimer-Patienten den Berechnungen der Forscher zufolge fast verdreifachen, wobei der Anteil der betroffenen über 85-Jährigen besonders stark steigt. „Die Zahl der Menschen in den Vereinigten Staaten mit Alzheimer-Demenz wird in den nächsten 40 Jahren dramatisch zunehmen, wenn keine vorbeugenden Maßnahmen entwickelt werden“, so das Fazit von Liesi Hebert und Kollegen.
Auch in Deutschland Verdopplung der Alzheimer-Erkrankungen bis 2050
Für Deutschland erwartet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft aufgrund der demografischen Entwicklung bis zum Jahr 2050 ebenfalls einen dramatischen Anstieg der Alzheimer- beziehungsweise Demenz-Erkrankungen. Da das Erkrankungsrisiko im Alter generell steigt, bringe der demografische Wandel nahezu zwangsläufig eine massive Zunahme der Demenz-Patienten mit sich. Basierend auf den Prävalenzraten in den unterschiedlichen Altersgruppen wird sich die Anzahl der Alzheimer-Patienten laut Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln. Denn die Prävalenzrate steige mit dem Lebensalter stark an. So liege sie in der Altersgruppe der 65 bis 69-Jährigen beispielsweise bei 1,6 Prozent, während sie bei den 80 bis 84-Jährigen bereits 15,7 Prozent und bei den über 90-Jährigen 41 Prozent erreiche. Daher gehen die aktuellen Zahlen von rund drei Millionen Demenzkranken im Jahr 2050 aus. Heute leiden laut Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bereits circa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz, zwei Drittel davon an Alzheimer. Einen Möglichkeit zur Heilung oder effizienten Vorbeugung ist bislang nicht bekannt. (fp)
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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