Jeder Zweite steht unter Dauer-Druck und ist trotz Krankheit am Arbeitsplatz
26.02.2013
Jeder zweite Deutsche fühlt sich permanent unter Druck und gestresst, ebenso viele haben sich schon manchen Tag krank zur Arbeit geschleppt. Über 75 Prozent der Menschen fühlen, dass der Berg an Arbeit vor ihnen wächst und wächst. Das sind die Ergebnisse eines neuartigen Stresslevel-Checks, den die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK durchgeführt hat.
Zu viel negativer Stress und die daraus resultierenden Krankheiten bestimmen aktuell die Nachrichtenwelt. Die Belastungen nehmen zu, das Bewusstsein dafür aber auch. Im kürzlich von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz vorgestellten „Stressreport Deutschland 2012“ geben über 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmer an, dass ihre Arbeitsbelastung innerhalb der vergangenen zwei Jahre spürbar zugenommen hat. Auch die Krankenkassen schlagen aktuell Alarm, weil die Anzahl von Krankheitstagen aufgrund von Burnout sprunghaft zunimmt. Laut Zahlen des BKK-Bundesverbands sind diese innerhalb von acht Jahren um das 18-fache gestiegen. Die SBK steuert dieser Entwicklung entgegen und schärft mit Hilfe ihres Stresslevel-Checks das Bewusstsein für Symptome. Und das mit Erfolg: Bereits über 4.000 Nutzer haben mit Hilfe des Tests ihren Stresslevel ermittelt.
„Der neue Online-Test ermöglicht eine dynamische Unterscheidung der Bereiche `Stress´, `Burnout´ und `Depression´“, weiß Carolin Brenner, Gesundheitsexpertin bei der SBK. „Er ist außerdem komplett anonym und bietet in der Auswertung, die der Teilnehmer sofort als PDF-Datei erhält, nicht nur einen Überblick über den Ist-Zustand, sondern zusätzlich Hinweise auf unterstützende Angebote der SBK“.
Ergebnisse des Stresslevel-Checks im Überblick
Die ersten Resultate, die das Qualitätssicherungsinstitut medicaltex aus dem Stresstest zieht, bestätigen die alarmierenden Ergebnisse aus anderen Untersuchungen: Lediglich 5,6 Prozent der Teilnehmer fühlten sich demnach gar nicht gestresst – über die Hälfte (55,4 Prozent) hingegen ziemlich oft oder sogar die meiste Zeit. 46,4 Prozent gaben an, regelmäßig Überstunden zu machen; 73,2 Prozent, dass die Arbeit immer mehr geworden sei. Ganze 78,6 Prozent wurden bei ihrer Arbeit häufig unterbrochen und gestört. 18,8 Prozent gingen im letzten Jahr regelmäßig arbeiten obwohl sie krank waren; 50,4 Prozent taten dies zumindest manchmal.
Carolin Brenner: „Die Zahlen des Stresslevel-Checks und vor allem die rege Teilnahme lassen darauf schließen, dass tatsächlich Not am Mann ist, aber auch, dass das Bewusstsein für die eigene psychische Gesundheit steigt. Genau dies wollen wir unterstützen. Nur wer sich der eigenen Belastungen bewusst ist, kann Warnsignale frühzeitig erkennen und wirksam gegensteuern“.
Der Stresslevel-Check ist ein Produkt der medicaltex GmbH, einem Institut für Qualitätssicherung aus München. Er wurde in Zusammenarbeit mit Experten aus Psychiatrie, Psychotherapie und Medizin entwickelt. Der Test ist kostenlos und nimmt maximal zehn Minuten in Anspruch. Die Auswertung erfolgt anonym, ein Rückschluss auf einzelne Personen ist in keiner Weise möglich. (pm)
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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