Mehr als sechs Millionen Deutsche leiden an Osteoporose
19.04.2013
Millionen Menschen in Deutschland leiden an Osteoporose, so da Ergebnis einer im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlichten Auswertung zu den Versichertendaten der Techniker Krankenkasse (TK). Mit dem Alter verlieren die Knochen natürlicherweise an Dichte, wobei das Ausmaß dieses Knochenabbaus jedoch äußerst unterschiedlich ausfallen kann. Ob sich im Laufe des Lebens ein krankhafter Verlust der Knochensubstanz entwickelt,wird entscheidenden durch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten, den Sonnenkontakt und das Erbgut, bestimmt.
Die Forscher des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, des IGES Instituts und des Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen haben mit Unterstützung von Wissenschaftlern der Nycomed GmbH und AMGEN GmbH, die Daten der TK zu den Osteoporose-Diagnosen, osteoporosebedingten Frakturen und Arzneimittelverordnungen ausgewertet. Ihren Hochrechnungen zufolge leiden in Deutschland rund 6,3 Millionen Menschen an Osteoporose. Von den über 50-jährigen TK-Versicherten seien im Jahr 2009 rund 14 Prozent (240 657 von 1,7 Millionen Versicherten) betroffen gewesen. Frauen erkrankten dabei deutlich häufiger als Männer. So waren den Forschern zufolge 24 Prozent der Frauen im Alter über 50 Jahren betroffen, jedoch nur sechs Prozent der Männern. Die Zahl der Neuerkrankungen wird von den Wissenschaftlern auf 885.000 pro Jahr geschätzt.
Alkohol, Nikotin, Kaffee und Cola schlecht für die Knochen?
Zahlreiche Faktoren, die bei der Entwicklung einer Osteoporose-Erkrankung eine Rolle spielen können, wurden bereits in entsprechenden Studien untersucht. Neben den seit langem bekannten maßgeblichen Einflussgrößen – Vitamin-D, Östrogene und Kalzium-Aufnahme – haben Forscher weltweit mittlerweile auch zahlreiche potenzielle Knochen-Killer identifiziert. Oft wird diesen eine negative Wirkung auf die Kalzium-Aufnahme und den Vitamin-D-Stoffwechsel unterstellt, wie beispielsweise bei dem übermäßigen Konsum von Alkohol, Kaffee oder Cola. Letztere soll zum Beispiel aufgrund des enthaltenen Phosphats die Kalzium-Aufnahme beeinträchtigen. Alkohol und Nikotin wirken ihrerseits ebenfalls über die Reduzierung der Kalzium-Aufnahme, aber auch über die Beeinflussung des Östrogenspiegels negativ auf die Knochensubstanz.
Kalziumreiche Ernährung, Bewegung und Sonne
Als Auslöser der Osteoporose kommen auch bestimmte Arzneien in Betracht, wobei vor allem die langfristige Einnahme von Kortison für die negativen Effekte auf die Knochensubstanz bekannt ist. Wird Patienten, beispielsweise bei Asthma, Kortison verschrieben, sollte daher auch die Erhöhung des Osteoporose-Risikos bedacht beziehungsweise nach möglichen Alternativen gesucht werden. Letztendlich lässt sich der ab einem Alter von rund 40 Jahren einsetzende natürliche Knochenabbau jedoch nicht gänzlich vermeiden. Allerdings kann durch eine entsprechende Umstellung der Ernährung auf viel kalziumreiche Lebensmittel (Milchprodukte und Gemüse wie Fenchel oder Brokkoli), eine tägliche Portion Sonnenlicht (für die Vitamin-D-Produktion) und ausreichend Bewegung die Knochensubstanz gestärkt und dem natürlichen Knochenabbau entgegen gewirkt werden.
Osteoporose mögliche Ursache für vermehrte Knochenbrüche
Viele Betroffene nehmen den Knochenabbau der Osteoporose zunächst nicht war, da dieser im Anfangsstadium nahezu symptomlos verläuft. Mit der Zeit kommen jedoch Beschwerden, wie Kreuzschmerzen, Rückenschmerzen oder auch Gelenk- und Gliederschmerzen hinzu, die sich vor allem unter Belastung zeigen. Im Zuge des zunehmenden Abbaus der Knochendichte, werden diese brüchig und die Betroffenen leiden vermehrt unter Frakturen, die bereits bei minimaler Krafteinwirkung auftreten können. Am Ende werden die Osteoporose-Patienten durch ihre Erkrankung massiv eingeschränkt. Daher sollten möglichst frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden sollten. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.