Radon als Alternative zu Cremes und Tabletten bei Neurodermitis
09.05.2013
Der körperliche und seelische Leidensdruck bei Neurodermitis ist enorm – und betrifft immer mehr Menschen. Typische Symptome: sehr trockene, stark juckende Haut, die zum Kratzen verleitet. Gerade im Sommer fühlen sich viele Betroffene durch die Rötungen oder blutigen, entzündlichen Verkrustungen infolge des Kratzens entstellt und meiden kurze Kleidung. Manche trauen sich aus Angst vor den Blicken anderer gar nicht mehr aus dem Haus. Cortison in Form von Salben und Tabletten hilft meist nur kurzfristig und verschlechtert den Hautzustand auf Dauer oft noch weiter. Viele Betroffene finden dank alternativer Therapien mit Licht oder Radon jedoch einen Ausweg aus diesem Dilemma.
„Die krankhaften Hauterscheinungen werden als überschießende Abwehrreaktionen von bestimmten Botenstoffen gesteuert, sogenannten Zytokinen. Diese führen über verschiedene andere Prozesse wiederum zur Ausschüttung von Histamin und damit zur Verstärkung von Entzündung und Juckreiz“, erklärt PD Dr. Bertram Hölzl, Radon-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen die für Neurodermitis ursächliche Fehlfunktion. Dieser Teufelskreis lässt sich durch eine sogenannte Radonwärmetherapie durchbrechen. Denn über Haut und Lunge aufgenommen aktiviert Radon den körpereigenen Botenstoff TGF-beta, der entzündungshemmend und heilungsfördernd wirkt. Viele Patienten berichten schon nach wenigen Anwendungen über eine deutliche Verminderung bis hin zum völligen Abklingen der Hautsymptome. „Durch die positive Beeinflussung der Zytokine bleiben die krankhaften Überreaktionen aus und stellt sich wieder ein natürliches Gleichgewicht ein“, weiß Dr. Hölzl aus begleitenden wissenschaftlichen Studien. „Der quälende Juckreiz lässt nach, die Haut kann sich nachhaltig erholen und abheilen.“ Hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit verstärken diese Effekte des Radons sogar noch.
Betroffene können nach einer Kur oft monatelang auf Cortison verzichten und gewinnen durch den Anblick gesunder Haut häufig neues Selbstvertrauen und damit mehr Lebensqualität. Für die Therapie fahren Patienten 3-4 Mal pro Woche mit jeweils einem Tag Pause mit einem Stollenzug ins Innere eines Berges, wo sie die heilsame Kombination aus radonhaltiger Luft und tropischem Klima vorfinden. Je nach Krankheitsbild empfehlen Mediziner eine Radonwärmetherapie über zwei bis vier Wochen. Die völlig allergen- und staubfreie Luft im Bergstollen, in dem Patienten die natürlichen Wirkfaktoren vorfinden, empfinden besonders Allergiker als Wohltat. Krankenkassen übernehmen in der Regel 90 Prozent der Therapiekosten. (pm)
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