Ende der Dauermedikation: Chinesischen Arzneien setzen chronischen Schmerzen ein Ende
23.05.2013
Jeder dritte Deutsche lebt mit chronischen Schmerzen. Häufig verbergen sich nicht nur spezielle Krankheiten wie Fibromyalgie, sondern auch sehr verbreitete Leiden wie Rückenschmerzen und Kopfschmerzen hinter den chronischen Beschwerden. Auf der Suche nach Hilfe schleppen Betroffene sich von einem Arzt zum anderen. Oft gipfelt die medizinische Odyssee in der Dauereinnahme von Schmerzmedikamenten, die häufig nur bedingt helfen und unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Statt Symptome zu unterdrücken, berücksichtigt die Chinesische Medizin den ganzen Patienten und behandelt erfolgreich chronische Schmerzerkrankungen. Eine Studie belegt: 69 Prozent der Patienten mit Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich berichten von einer Besserung ihrer Beschwerden.
Aus Sicht der Chinesischen Medizin gilt chronischer Schmerz als ein ernst zu nehmendes Signal. Neben Puls- und Zungenbefund liefert es in der Diagnostik wichtige Informationen über Störungen im Innern des Menschen. Ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Diagnose: das Patientengespräch. Hier hinterfragen TCM-Experten auch die Langzeiteinnahme von Schmerzmedikamenten und wägen für jedes Mittel gemeinsam mit dem Patienten ab: Beibehalten, sofort absetzen, reduzieren oder ausschleichen. „Schulmedizinische Dauermedikation mit Schmerzmedikamenten behindern meist die chinesische Therapie und machen sie langwieriger“, weiß Dr. Christian Schmincke, TCM-Experte und Leiter der Klinik am Steigerwald, aus Erfahrung.
Im ganzheitlichen Ansatz der Chinesischen Medizin steht Schmerz für eine Qi-Blockade, d.h. Störfaktoren unterbrechen den natürlichen Energiefluss. Beim Versuch des Körpers, diese Blockaden aufzulösen, entstehen Schmerzen. Im akuten Fall ausgesprochen schmerzwirksam ist Akupunktur. Sie bringt das Qi wieder zum Fließen und macht Blockaden durchlässig. Auch Qigong regt den Qi-Fluss an. Regelmäßig ausgeübt stärkt es die Fähigkeit, akut auftretende Schmerzen durch körperliche Übungen sowie Konzentrations- und Wahrnehmungsschulung aufzulösen. „Bei chronischen Schmerzen – besonders, wenn Altlasten in Form von innerem Schleim vorliegen – bedarf es aber einer Methode, die mehr in die Tiefe geht als Akupunktur und Qigong“, so Dr. Schmincke. „Im Mittelpunkt der Chinesischen Medizin steht daher die Arzneitherapie.“ Auf Basis einer umfassenden chinesischen Diagnostik erstellen TCM-Experten eine individuelle Rezeptur für den Patienten. Aus den chinesischen Roharzneien entstehen durch Abkochung sogenannte Dekokte, welche Schmerzgeplagte über den Tag verteilt trinken. Der Therapeut kontrolliert regelmäßig Auswirkungen auf den Körper und passt die Substanzen gegebenenfalls an. „Anders als herkömmliche Schmerzmittel, zielt das chinesische Therapiekonzept darauf ab, die Störung hinter dem Schmerz zu beheben, um eine nachhaltige Besserung der Beschwerden zu erreichen und nicht darauf, den Schmerz zu betäuben“, erklärt Dr. Schmincke. (pm)
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