Züricher Forscher entdecken Mittel gegen schwarzen Hautkrebs mit zweifacher Wirkung
07.06.2013
Erstmals gelang die Entwicklung eines Mittels gegen schwarzen Hautkrebs mit Zweifach-Wirkung. Wie Forscher der Universität Zürich berichten, töte der Wirkstoff zum einen die Krebszellen und verhindere zum anderen deren weitere Ausbreitung. Damit sei erstmals die Entwicklung einer Substanz gelungen, die nicht nur auf den Haupttumor sondern auch auf die Metastasen wirke.
Schwarzer Hautkrebs ist sehr aggressiv
Mediziner unterscheiden drei verschiedene Hauptarten von Hautkrebs: der weiße Hautkrebs (Basalzell-Karzinom), das Stachelzell-Karzinom und der schwarze Hautkrebs (maligne Karzinom). Das Basalzell-Karzinom und das Stachelzell-Karzinom fallen meist durch Unebenheiten auf der Haut auf und können in der Regel mit einer kleinen Operation entfernt werden. Das maligne Karzinom, der schwarze Hautkrebs, ist dagegen weitaus gefährlicher und schwerer zu heilen.
Etwa 26.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an den bösartigen Tumoren. 3.000 sterben an den Folgen von Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs ist vor allem deshalb so gefährlich, weil er bereits in einem sehr frühen Stadium metastasiert und nur schwer zu heilen ist. UV-Strahlung gilt als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs. Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, weist darauf hin, dass besonderer Aufklärungsbedarf über den Zusammenhang von schwarzem Hautkrebs und Solariumbesuchen bestünde. Viele der Menschen, die sich regelmäßig auf die Sonnenbank legten seien minderjährig. Vor allem junge Leute würden das Risiko von Hautkrebs dabei unterschätzen.
Wirkstoff gegen schwarzen Hautkrebs tötet Krebszellen und verhindert deren Ausbreitung
Wie Nathan Luedtke vom Departement für Chemie der Universität Zürich (UZH) und sein Team im Fachjournal „ACS Chemical Biology“ berichten, seien insbesondere immer mehr junge Frauen von der Erkrankung betroffen. Den Züricher Forschern gelang die Entwicklung eines Wirkstoffs, der nicht nur die Krebszellen des Haupttumors tötet, sondern auch die weitere Verbreitung der bösartigen Zellen verhindert. Das sei anhand von Mäusen im Labor untersucht worden. Um seine Wirkung zu entfalten muss das Mittel mit Laserlicht aktiviert werden. Dadurch entwickele der Wirkstoff eine starke Toxizität gegenüber den Krebszellen und hemme gleichzeitig die Bildung von Metastasen in der Lunge, indem er ein Schlüsselsignal in den bösartigen Zellen blockiere, schreiben die Forscher.
Zwar seien bereits verschiedene Krebstherapien entwickelt worden wie die photodynamischen Therapien (PDT), jedoch wirkten diese nur lokal auf dem Haupttumor, heißt es in dem Journal. Dabei werde dem Patienten ein Mittel injiziert, das sich um Tumor ansammele und bei Lichtbestrahlung toxisch reagiere. Diese Methoden hätten jedoch zum Teil schwere Nebenwirkungen, schreiben Luedtke und sein Team.
Der neue Wirkstoff sei nach ihrem derzeitigen Kenntnisstand das erste Mittel, dass die lichttherapeutische Behandlung des Hautkrebses ermögliche und gleichzeitig die Metastasierung auch ohne den Einfluss von Licht hemme. (ag)
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