Länger jung durch einen gesunden Lebensstil
18.09.2013
Ein gesunder Lebensstil kann die Zellalterung verlangsamen. Das ergab eine US-amerikanische Studie, in der 35 Männer über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitetet wurden. Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass die sogenannten Telomere, die das Erbgut bei Zellteilungen schützen und deren Länge als Indiz für die Lebensspanne der Zelle gilt, bei den Studienteilnehmer deutlich länger waren, die sich gesund ernährten und täglich ein moderates Bewegungsprogramm absolvierten.
Mit gesundem Lebensstil Zellalterung entgegenwirken
Ein gesunder Lebensstil beugt nicht nur bestimmten Krankheiten vor, sondern kann auch die Alterung von Zellen verlangsamen. Zu diesem Ergebnis kamen US-amerikanische Forscher um den Hauptautor der Studie Dean Ornish von der University of California in San Francisco im Rahmen einer bislang einmaligen Untersuchung, bei der insgesamt 35 Männer über fünf Jahre begleitet wurden. Zehn der Probanden sollten besonders gesund leben. Dazu gehörte eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Vollwertkost und täglich leichte Bewegungsübungen, Yoga sowie Stressbewältigung. Die anderen 25 Männer dienten als Kontrollgruppe. Sie sollten ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten nicht verändern.
Um Hinweise auf die Auswirkungen des Lebensstils zu untersuchen, betrachteten die Forscher bestimmte Proteinstrukturen, sogenannte Telomere, die sich am Ende der Chromosomen befinden und das Erbgut bei Zellteilungen schützen. Je länger die Telomere sind, desto „jünger“ gilt die Zelle.
„Als die Daten der beiden Gruppen zusammengefasst wurden, zeigte sich, dass die Einhaltung der Änderungen des Lebensstils signifikant mit der relativen Länge der Telomere assoziiert ist“, berichten die Forscher im Fachmagazin „The Lancet Oncology“. Bei den zehn Teilnehmer, die über fünf Jahre einen gesunden Lebensstil praktizierten, waren die Telomere durchschnittlich zehn Prozent länger als bei der Kontrollgruppe. Die Teilnehmer, die sich besonders strikt an gesunde Lebensgewohnheiten hielten, zeigten sogar ein noch stärkeres Wachstum der Proteinstrukturen. In der Kontrollgruppe, die ihren Lebensstil nicht veränderte, waren die Telomere während des Untersuchungszeitraumes im Schnitt um drei Prozent geschrumpft.
Die Untersuchungen fanden im Rahmen einer Studie zu Prostatakrebs statt. Die Wissenschaftler schreiben jedoch, dass die Schlussfolgerungen nicht nur für Männer mit dieser Erkrankung gültig seien. „Größere randomisierte Studien müssen diese Ergebnisse nun bestätigen“, heißt es im Fachmagazin.
Omega-3-Fettsäuren verlangsamen Zellalterung
Im vergangenen Jahr ergab eine Studie von Professor Janice Kiecolt-Glaser von der Ohio State University und ihrem Team, dass der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren den Alterungsprozess der Zellen im menschlichen Körper verlangsamt. Omega-3-Fettsäuren sind unter anderem in Fisch enthalten. Die langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren begünstigen demnach das Wachstum der Telomere, die sich mit zunehmendem Alter bei der permanenten Zellteilung verbrauchen und verkürzen. Wenn die Telomere vollständig aufgebraucht sind, folgt unweigerlich der vorprogrammierten Zelltod. Laut Studie bleiben diese Zellbestandteile durch Omega-3-Fettsäuren länger erhalten. (ag)
Bild: Mandy / pixelio.de
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