Silbendreher, Lähmung und Schwindel können auf einen akuten Schlaganfall hindeuten
25.09.2013
Ein Schlaganfall kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern. Sprachstörungen wie Silbendreher, Schwindel, Lähmungen, Taubheitsgefühle oder Kopfschmerzen deuten – jedes für sich genommen – nicht zwangsläufig auf die lebensbedrohliche Erkrankung hin. Besteht der Verdacht, dass es sich um einen Schlaganfall handeln könnte, sollte immer der Notarzt gerufen werden, rät Markus Wagner von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“ erläutert der Experte die typischen Symptome eines Schlaganfalls.
Typische Symptome bei Schlaganfall
Ein Schlaganfall tritt immer plötzlich ohne Ankündigung auf. Die Symptome, die sich dabei zeigen, können sehr unterschiedlich sein, berichtet Wagner. Probleme beim Sprechen und Verstehen könnten einen Hinweis auf die Erkrankung sein. Es könnten aber auch Taubheitsgefühle oder Lähmungen auftreten. „Das kann sich wie bei einem eingeschlafenen Fuß anfühlen, oder als ein Gefühl von Pelzigkeit auftreten“, erläutert der Experte. Meist sei nur eine Körperhälfte betroffen, je nachdem welche Hirnseite von der Gefäßstörung betroffen sei. Zudem könne es zu Symptomen wie Schwindel oder Gehschwierigkeiten kommen. Auch Sehstörungen seien keine Seltenheit, berichtet Wagner. Diese könnten sich in Doppelbildern oder einem eingeschränkten Sichtfeld äußern. Als letztes typisches Symptom für Schlaganfall nennt der Experte starke Kopfschmerzen. „In der Regel ist ein Schlaganfall nicht mit Schmerzen verbunden.“ Wenn eine Ader im Gehirn platze, könne es jedoch bei einigen Patienten zu starken Kopfschmerzen kommen.
Nicht bei jedem Betroffenen treten alle Symptome gleichzeitig auf. Das macht das Erkennen des Notfalls für das Umfeld manchmal sehr schwer. Bei einigen Patienten tritt lediglich eines der Symptome auf. Auch bei Unsicherheiten solle schnellstmöglich der Notarzt gerufen werden, rät Wagner. „Nicht selbst den Rettungstransport übernehmen oder erst den Hausarzt anrufen“, warnt der Experte. „Da verliert man sehr, sehr viel Zeit.“
Der Faktor Zeit kann beim Schlaganfall über Leben und Tod entscheiden. Denn abhängig von der Ursache der akuten Durchblutungsstörung im Gehirn kann unter Umständen ein Absterben von Gehirnzellen verhindert werden. Bei einem Schlaganfall reißt oder verschließt sich ein Gefäß im Gehirn. Ist ein Blutgerinnsel Auslöser des Verschlusses, haben Ärzte etwa viereinhalb Stunden Zeit, um das Gerinnsel aufzulösen. Gelingt das nicht, können bestimmte Hirnzellen nicht weiter versorgt werden und sterben ab. Das geschieht auch, wenn ein Gefäß reißt.
Risikofaktoren für Schlaganfall
Zu den Risikofaktoren für Schlaganfall kann zwischen dem sogenannten „weißen Insult“ und dem „roten Insult“ unterschieden werden. Während beim „weißen Insult“ eine Hirnarterie verstopft, so dass das betroffene Areal nicht mehr ausreichend versorgt werden kann und schließlich abstirbt, handelt es sich beim „roten Insult“ um eine Gehirnblutung. Letztere wird vor allem durch Hypertonie (Bluthochdruck) begünstigt. Die Risikofaktoren für eine Gefäßverstopfung sind Nikotinkonsum, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, die Einnahme der Pille sowie Hypertonie. Auch Übergewicht wird im Zusammenhang mit einem erhöhten Schlaganfall-Risiko genannt. (ag)
Bild: Uta Herbert / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.