Stress ist häufigste Ursache für Kopfschmerzen
10.10.2013
Überlastung im Beruf und im Familienalltag – viele Menschen stehen täglich unter Druck, der oft zu Kopfschmerzen führt. Betroffen sind laut einer Umfrage vor allem Frauen. Jeder zweite, der unter Kopfschmerzen leidet, führt sein Leiden auf Stress zurück. "Stress ist der häufigste Auslöser von Kopfschmerzen", teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit – vor allem bei Frauen. Die Krankenkasse hat eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1000 Menschen über 14 Jahren in Auftrag gegeben.
Aber nicht nur Überlastungen in Beruf oder Familienalltag sind dafür verantwortlich. Bei immerhin 46 Prozent der Betroffenen spielen auch Wetterumschwünge eine Rolle. Bei fast jedem zehnten Befragten kommen Kopfschmerzen mindestens einmal in der Woche vor. Weitere neun Prozent der Befragten leiden mehrmals im Monat. Dagegen erklärten 32 Prozent, sie hätten nie Kopfweh.
Fast jeder Fünfte (19 Prozent) der Schmerzpatienten fühlt sich in seiner Leistungsfähigkeit im Alltag sehr stark oder stark beeinträchtigt, weitere 32 Prozent geben an von den Schmerzen mittelmäßig beeinträchtigt zu werden.
In der Altersgruppe der 30 bis 59- Jährigen führt Stress laut den Angaben häufig zu Kopfschmerzen. Bei der Gruppe der über 60-Jährigen sind es hingegen nur noch 37 Prozent.
Ältere Personen leiden seltener unter Kopfschmerzen
"Überhaupt leiden Menschen ab 60 Jahren insgesamt deutlich seltener an Kopfweh", hieß es. "53 Prozent dieser Altersgruppe hat nie Schmerzen, während dies bei den 14- bis 44-Jährigen nur auf 19 Prozent der Befragten zutrifft." Für die Kasse sind bei den Jüngeren die stärkeren Herausforderungen im Beruf dafür verantwortlich.
Nimmt man das Verhältnis von Frauen und Männern etwas genauer unter die Lupe (56 versus 43 Prozent), stellt man fest, dass die häufige Doppelbelastung von Job und Familie zu einem erhöhten Anstieg von Kopfschmerzen führt. Bei den Ursachen für das Kopfleiden gaben die Befragten unter anderem Flüssigkeitsmangel (34 Prozent) und Schlafmangel (25 Prozent) an . Zehn Prozent nannten Alkoholkonsum als Grund.
Gut 80 Prozent der Menschen in Deutschland werden von Kopfschmerzen mal mehr mal weniger heimgesucht. Bei manchen ist er nur Kurz, bei anderen dagegen tagelang. Kinder und Jugendliche sind mittlerweile ebenso häufig betroffen wie Erwachsene. Vier von fünf Schülern leiden gelegentlich an Kopfschmerzen, belegen neue Studienzahlen.
Zahl der jungen Kopfschmerzpatienten steigt stetig
Laut den Experten hat sich die Zahl der jungen Kopfschmerzpatienten seit den 1970er Jahren in etwa vervierfacht. Auffällig ist auch, dass Mädchen zweieinhalb mal mehr betroffenen sind als Jungen. Warum das so ist kann nicht erklärt werden. Personen mit chronischen, immer wiederkehrenden Schmerzen, haben laut neuen Studienergebnissen oft eine veränderte Schmerzwahrnehmung. Migräne-Patienten leiden häufig an einer Überempfindlichkeit der Haut (Allodynie), bei der schon jede Berührung als Schmerz empfunden wird.
Guten Neuigkeiten gibt es für die zehn Prozent der Deutschen, die unter Migräneattacken leiden. In naher Zukunft werden neue Therapieansätze in die Behandelung einfließen. So kann beispielsweise der Wirkstoff Triptan bald auch ohne Nadel, nur mittels Hochdruck durch die Haut injiziert werden. Der Wirkstoff DHE (Dihydroergotamin) wird künftig auch als Inhalat angeboten werden und soll so wesentlich effizienter wirken.
Botox lindert chronische Migräne
Zwei großangelegte Studien zur Behandlung von chronischer Migräne haben zudem die lindernde Wirkung von Botox nachweisen können. Die Migräneattacken pro Monat konnten in den Studien durch Botox deutlich reduziert werden.
Auch gegen den sogenannten Cluster-Kopfschmerz, dieser zählt zu der schlimmsten Art von Kopfschmerz, wird es eine neue Behandlungsmethode geben. Gute Studienergebnissen hat ein Mini-Stimulator, der in den Oberkiefer implantiert wird, geliefert. Mittels Fernsteuerung per Handy wird dort bei Schmerzattacken ein Nervenbündel stimuliert und es kommt zu einer lindernden Wirkung. (fr)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.