Knochenschwund: Zehn weit verbreitete Irrtümer
21.10.2013
Von Osteoporose sind meist ältere Menschen betroffen. Die Abnahme der Knochendichte und der rasche Abbau der Knochensubstanz führt letztendlich zu einer Anfälligkeit gegenüber Brüchen. In der Bevölkerung kursieren einige Irrtümer, über die Entstehung und über mögliche Faktoren, die zu einer Abnahme der Knochendichte führen können. Zu den weit verbreiteten Irrtümern zählen:
1. Kaffee begünstigt Osteoporose
Das Gerücht, das Kaffeegenuss Osteoporose begünstigt, kann nicht bestätigt werden. Eine schwedische Langzeitstudie, an der über 61000 Frauen teilnahmen, kam zu dem Ergebnis, dass der übermäßige Genuss von Kaffee nur zu einer geringen Abnahme der Knochendichte führt und das Risiko als gering eingestuft wird.
2. Nur Frauen sind betroffen
Jeder fünfte Patient ist männlich. Bei beiden Geschlechtern ist eine Abnahme der Sexualhormone mit als Auslöser verantwortlich. Einziger Unterschied ist, dass Männer im Schnitt Zehn Jahre später, ab 60 Jahren, daran erkranken.
3. Nur Menschen höheren älteren bekommen Osteoporose
Dies ist nur bedingt richtig. Durch andere Erkrankungen, wie beispielsweise Magersucht oder durch die Einnahme von Kortison, sind durchaus auch jüngere Menschen betroffen. Eine Chemotherapie kann eine Abnahme der Knochendichte ebenfalls begünstigen.
4. Osteoporose als Folge des Schicksals
Osteoporose kann auch aus einer genetischen Vorbelastung entstehen. Forscher der Uniklinik Köln fanden heraus, das ein Gen namens Plastin 3, die Krankheit verursachen kann. Menschen, die ein erhöhtes Risiko in sich tragen, können durch sportliche Aktivitäten positiv Einfluss nehmen. Vitamin-D hilft bei der Regulierung des Calciumspiegels und beim Knochenaufbau
5. Bei Osteporose soll man sich schonen
Gerade Betroffene sollten drei- bis viermal pro Woche ein spezielles Bewegungsprogramm von etwa 30 bis 40 Minuten absolvieren, kann sich gegen den Knochenschwund wappnen Nur durch Bewegung kann sich die Knochensubstanz automatisch verdichten und verfestigen.
6. Nikotinkonsum entspannt die Knochen
Rauchen ist eine der schädlichsten Angewohnheiten. Nikotinkonsum raubt dem Körper wertvolles Kalzium, das Knochen für die Stabilität benötigen.
7. Softdrinks stärken die Knochen
Alle phosphathaltige Lebensmittel, zu denen Softdrinks, Wurst und Alkohol zählen, entziehen den Knochen Kalzium. Etwa 1000 bis 1500 Milligramm benötigt unser Körper täglich. Milch (ein Glas hat 250 Milligramm), Mineralwasser, grünes Gemüse wie Brokkoli, Hartkäse, sind gute Kalziumliefranten.
8. Dünne Menschen tragen ein geringeres Risiko in sich
Gerade untergewichtige Frauen (BMI unter 20) haben eine höheres Risiko Knochenbrüche zu erleiden. Die Östrogenbildung findet vorwiegend im Fettgewebe statt. Dieses Hormon schützt unter anderem vor Knochenbrüchen.
9. Starke Knochen bilden sich von selbst im Kindesalter
Der Knochenaufbau kann bis zum 30. Lebensjahr andauern. Eine gute Unterstützung bietet eine Calziumreiche Ernährung im Kindesalter. Eine weitere gute Unterstützung bieten Kraft- und Kampfsportarten.
10. Osteoporose wird nicht als Krankheit klassifiziert
Knochenschwund gehört zu den häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland und ist in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD10) gelistet
Fazit
Osteoporose zählt zu den weit verbreiteten Skeletterkrankung. Allein in Deutschland sind rund 8 Millionen Menschen betroffen, wobei Frauen nach den Wechseljahren ein besonders hohes Osteoporose-Risiko haben. Der fortschreitende Knochenschwund führt dazu, dass die Knochenmasse abnimmt und sich auch die Architektur des Knochengewebes verändert. Die Folge: Die Knochen werden porös und brüchig. Eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D zählt zu den Basismaßnahmen bei Osteoporose. Welche weiteren Optionen zur Behandlung von Osteoporose zur Verfügung stehen, welche Symptome bei Osteoporose typisch sind, und was Sie selbst für starke Knochen tun können erfahren sie bei ihrem Facharzt. (fr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.