Immer mehr Deutsche leiden an Schlafstörungen
21.10.2013
Bei so manchem der in der Nacht keinen erholsamen Schlaf gefunden hat, zeigt sich am folgenden Tag eine deutlich verminderte Leistungsfähigkeit. Mittlerweile sind Rund 7,4 Millionen Bundesbürger von Schlafstörungen betroffen und die Tendenz steigt.
Verantwortlich dafür sind unter anderem der zunehmende Stress im Beruf, mit dem sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch noch nach Feierabend zu hause beschäftigen. Häufig wird das Problem nicht erkannt oder falsch behandelt. Aber auch die ständige Erreichbarkeit und und zunehmende Schichtarbeit tragen ihren Teil dazu bei, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), Alfred Wiater, in Wiesbaden. Bei der Jahrestagung der DGSM diskutierten etwa 2000 Ärzte, Wissenschaftler und Praktiker über neu gewonnene Erkenntnisse.
Häufig falsche Behandlungen
Für die wirtschaftlichen Folgen durch Arbeitsausfälle und frühere Renten muss die Gesellschaft noch einmal so viel wie für die medizinische Behandlung berappen, sagte Wiater. Viele Betroffene werden aber dennoch häufig falsch behandelt, sagte Hans-Günter Weeß, Experte für Ein- und Durchschlafstörungen. In den meisten Fällen erhalten die Patienten Medikamente, die die psychologischen Ursachen nicht bekämpften und zudem süchtig machen. Einen größeren Erfolg versprechen Verhaltenstherapien. Schlaferkrankungen sind nicht zu unterschätzen, denn sie sind für die gesamte Gesundheit eine Risikofaktor, so der Tagungspräsident Richard Schulz. Nächtliche Atempausen können einen hohen Blutdruck verursachen, der ein höheres Risiko für Herzinfarkte oder Herz-Kreislauf-Störungen mit sich bringt. Neue Therapien mit nächtlicher Maskenbeatmung versprächen aber Erfolg, sagte Schulz. (fr)
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