Jedes siebte Kind wünscht sich eine Schönheits-Operation
25.10.2013
Makelloses Aussehen ist nicht nur der Wunsch vieler Erwachsener. Schönheitswahn spielt mittlerweile auch schon bei Kindern eine immer größer werdende Rolle. Einer Umfrage zur Folge wünscht sich jedes siebte Kind zwischen neun und 14 Jahren eine äußerliche Veränderung. TV-Shows, aber auch diverse Hochglanz-Magazine, vermitteln den Eindruck, nur mit einem durch gestylten Äußeren im Leben voran zu kommen. Das führt mitunter dazu, dass etliche Kinder schon genaue Vorstellungen haben, was sie verändern wollen. Bundesweit wurden 10.000 Kinder zwischen neun und 14 Jahren befragt. Fett absaugen, Pickel entfernen und Nasenkorrekturen, sind dabei ganz oben auf der Wunschliste, so das Ergebnis des am Donnerstag veröffentlichten Kinderbarometers der Bausparkasse LBS.
Kleine Mädchen denken schon an Brust-OPs
Erstaunlich ist, dass schon bei den kleinen der Wunsch nach der Idealfigur an der Spitze steht. Und da geht es nicht um die Korrektur von „Segelohren“. 52 Prozent der Kinder, die schon mal an eine Schönheits-OP gedacht haben, gaben an sich gerne Fett absaugen zu lassen. Vergleicht man die Behandlungswünsche mit den von Erwachsenen, sind Ähnlichkeiten kaum zu übersehen. Die Behandlung von Hautunreinheiten (31 Prozent), die Korrektur der Nase (23 Prozent) oder der Brust (22 Prozent) folgen auf den weiteren Plätzen. Manche Mädchen spielen sogar mit dem Gedanken einer Brust-OP , bevor der Busen überhaupt da ist. Dabei zeigt sich; „Je schlechter sich die Kinder in der Familie, im Wohnumfeld, in der Schule und im Allgemeinen fühlen, desto eher beschäftigen sie sich mit einer Veränderung ihres Körpers“, so die Umfrage. Für Friedhelm Güthoff vom Deutschen Kinderschutzbund ist diese Entwicklung mit großer Sorge zu betrachten. „Ich rate Eltern davon ab, ihren minderjährigen Kindern Schönheitsoperationen zu erlauben“, sagte Güthoff. Viel mehr helfe dem Nachwuchs ein stabiles Selbstbewusstsein und die Stärkung des Gefühls „Ich bin okay, so wie ich bin“. Ob dieser Trend beängstigend ist, muss jeder selbst entscheiden. (fr)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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