So viel chirurgische Eingriffe wie noch nie
25.10.2013
Noch nie wurden so viele Operationen durchgeführt wie heute. Die meisten Eingriffe wurden dabei am Darm oder an den Gallengängen durchgeführt. Etlichen wurden auch künstliche Hüftgelenke eingesetzt.
Gelenke und Leistenbrüche bei jüngeren Patienten
In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen wurden Gelenkoperationen und Meniskus-Ops am häufigsten durchgeführt. Fußoperationen bei Frauen und Leistenbruchverschlüssen bei Männern folgten auf den weiteren Plätzen. Frauen bis zu 44 Jahren wurden am meistens im Zusammenhang mit einer Entbindung operiert und bei Männern wurden am häufigsten Probleme mit der Nase korrigiert. Die Entfernung der Mandeln und das Einschneiden des Trommelfels bei einer Mittelohrentzündung, waren bei Kindern die häufigsten Gründe für einen chirurgischen Eingriff bei Kindern. Aus welchen Gründen es seit Jahren einen anhaltenden Anstieg der Operationen gibt, haben die Statistiker nicht genauer untersucht. Neben der Zahl der Operationen ist auch die Zahl der Krankenhausfälle im vergangenen Jahr gestiegen. Wenn auch nicht ganz so stark. Während die Zahl der Operationen gegenüber 2011 um 3,3 Prozent anstieg, waren es bei den Fällen nur 1,6 Prozent. Für den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen steht die hohe Zahl medizinisch unnötiger Eingriffe mit dem Überangebot an Krankenhausbetten in Zusammenhang. Allein mit der Überalterung der Gesellschaft sei der Anstieg nicht zu erklären, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes in Berlin.
Steigende Operationszahlen lösen Debatte aus
Das sieht die Deutsche Krankenhausgesellschaft anders. Für sie sind die Zahlen aus Wiesbaden ein Beleg für den Bedarf an Krankenhäusern. Im August hatte bereits eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag zu den ständig steigenden Operationszahlen eine Debatte ausgelöst. Die noch amtierende Bundesregierung hatte erklärt, dass die Zahl der Operationen von 2005 bis 2011 um mehr als ein Viertel gestiegen war. Eine vor kurzem veröffentliche Untersuchung der Bertelsmann Stiftung kam zu dem Ergebnis, dass die Zahlen der Knieoperationen unter anderem mit dem Wohnort der Patienten zusammenhängt. In reicheren Bundesländern wurden auffällig mehr Operationen durchgeführt, als in den anderen. (fr)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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