Regelmäßiger Verzehr von Nüssen, egal welcher Art, tragen laut einer Forschungsarbeit dazu bei, das Sterberisiko erheblich zu senken.
21.11.2013
Das scheint aus den Ergebnissen zweier Langzeitstudien aus den USA hervorzugehen. Demnach soll der Konsum der Schalenfrüchte das Risiko von Herzerkrankungen oder Krebs um etwa 20 Prozent verringern. Die Studie untersuchte innerhalb eines Zeitraums von knapp 30 Jahren die Auswirkungen von täglichem Nusskonsum auf die Gesundheit. Das hat der Mediziner Charles Fuchs vom Dana-Färber Cancer Institute in Boston (US-Staat Massachusetts) im "New England Journal of Medicine" (NEJM) und seine Kollegen berichtet. In der Vergangenheit gab es schon mehrere kleinere Studien, die die positiven Auswirkungen von Nüssen auf die Gesundheit aufgezeigt haben.
So helfen Nüsse die Blutfettwerte zu senken, vor Diabetes – Typ 2 zu schützen und bei der Heilung von Entzündungen. Die neuen Erkenntnisse haben die US –Wissenschaftler aus zwei großen Sammelstudien, an denen jeweils 76.500 Frauen und 42.500 Männern seit 1980 und 1986 teilgenommen haben, gewonnen. Die Forscher wollten den Nutzen von Lebensmitteln anhand von Angaben zur Ernährung, zum Lebensstil und zur Gesundheit prüfen. Dafür machten die Teilnehmer alle zwei bis vier Jahre Angaben. Dabei zeigte sich, „dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Nusskonsum und der Senkung des Sterberisikos gab“, so die Forscher in ihrem Resümee.
"Der offensichtlichste Nutzen war eine Senkung um 29 Prozent für Todesfälle durch Herzerkrankungen – den größten Killer in den USA", sagt Fuchs laut einer Mitteilung seines Instituts. "Aber wir sahen auch eine deutliche Senkung – um elf Prozent – im Risiko, an Krebs zu sterben."
Nüsse sind keine Dickmacher
Des Weiteren zeigte sich, dass je mehr Nüsse die Teilnehmer aßen, sich das Risiko weiter minimierte. Menschen, die weniger als einmal in der Woche Nüsse zu sich nahmen, hatten eine um sieben Prozent niedrigere Mortalität als die Personen, die keine Nüsse verzehrten. Wer nur einmal in der Woche Nüsse konsumierte, erhöhte den Schutz auf etwa elf Prozent. Bei einem zwei- bis viermal wöchentlichen Konsum steigerte sich der Wert auf 13 Prozent und bei fünf- bis sechsmal auf 15 Prozent. Bei täglichem Verzehr waren es sogar 20 Prozent. Welche Nüsse die Teilnehmer aßen, spielte anscheinend keine Rolle.
Außerdem widerlegte die Studie die weit verbreitete Annahme, dass Nüsse per se dick machen. Nusskonsumenten waren nach Angaben der Forscher generell schlanker als Menschen, die solche Lebensmittel nicht verzehrten.
Dieser Aspekt ist sicherlich kritisch zu betrachten, denn zu den Finanziers der Studie zählt auch die Nussindustrie. Ob der Schutzeffekt tatsächlich auf den Konsum von Nüssen zurück zuführen ist, konnte mit den Daten aber nicht eindeutig belegt werden, teilten die Mediziner mit.
Es zeigten sich jedoch Tendenzen, die diese Annahme stützen. Denn bei der Analyse der Daten wurden auch die Faktoren einer generell gesunden Ernährung und Lebensweise berücksichtigt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) geht davon aus, dass Nüsse den Cholesterinspiegel senken und vermutlich dadurch vor Herzerkrankungen schützen. Das haben kleinere Studien in der Vergangenheit bereits belegt. Für die Senkung der Blutfettwerte sind sehr wahrscheinlich die in den Lebensmitteln enthaltenen ungesättigten Fettsäuren verantwortlich. (fr)
Bild: Marianne J. / pixelio.de
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