ABDA: Apotheker sehen Chancen im Koalitionsvertrag
30.11.2013
Apotheker sehen im Koalitionsvertrag zahlreiche Chancen, das Gesundheitswesen und die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu verbessern. Es würden jedoch auch Herausforderungen formuliert, die es in der nächsten Legislaturperiode zu bewältigen gebe.
Planungssicherheit für die nächsten vier Jahre
Aus Sicht der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) biete der Koalitionsvertrag von Union und SPD zahlreiche Chancen, das Gesundheitswesen und die Arzneimittelversorgung hierzulande zu verbessern. Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA meinte: „Wir begrüßen, dass sich die Gesundheitspolitiker auf wichtige Meilensteine geeinigt haben und deshalb nun Planungssicherheit für die nächsten vier Jahre besteht.“ Weiter erklärte er: „Das klare Bekenntnis zu einer hochwertigen, sicheren und wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch Freiberufler in inhabergeführten Apotheken verstehen wir als Auftrag, diesem Anspruch der Patienten auch künftig gerecht zu werden.“
Herausforderungen aus vorläufigem Vertrag
Es ergäben sich jedoch auch Herausforderungen aus dem vorläufigen Vertrag. So sorge der erhöhte Herstellerrabatt, den die pharmazeutischen Unternehmen auch künftig an die Krankenkassen abführen sollen, durch das Inkasso in den Apotheken für Bürokratie und Haftungsrisiken. Zu mehr Planungssicherheit für Apotheker sowie chronisch kranke Patienten führe hingegen, dass die Nutzenbewertung für den Bestandsmarkt von patentgeschützten Arzneimitteln gestoppt werden soll. Und in der ambulanten Notfallversorgung in Kliniken müssten die Apotheker nun Möglichkeiten prüfen, inwiefern eine bessere Verzahnung der ärztlichen Notdienstversorgung mit den Nacht- und Notdiensten der öffentlichen Apotheken gewährleistet werden könne.
Solide Rahmenbedingungen
Die Pläne für die Prävention, für ein patientenfreundliches Entlassungsmanagement vom stationären in den ambulanten Bereich sowie bei der strukturierten Versorgung von chronisch kranken Patienten gehörten zu den größten Chancen für das Gesundheitswesen. „Die Apotheker werden dafür kämpfen, dass ihre Kompetenz im Gesundheitswesen künftig noch besser genutzt wird“, so ABDA-Präsident Schmidt. „Um bessere Leistungen für die Patienten zu erbringen, brauchen wir solide Rahmenbedingungen, aber auch Spielraum für innovative Lösungen“. Zuletzt hatten die Weiterentwicklung der freiberuflichen Leistungen und des Honorarsystems der Apotheken, eine Stärkung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung sowie eine Stärkung zu den wichtigsten Forderungen der Apotheker gehört. (ad)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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