Schädlicher Inhaltsstoff Cumarin weicht in Zimtsorten stark von einander ab
04.12.2013
Zimt ist aus Weihnachtsgebäck, -tees und -schokolade nicht wegzudenken. Wie die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg informiert, sollten Verbraucher jedoch darauf achten, dass eine bestimmte Menge des Gewürzes beim Verzehr nicht überschritten wird. Das in Zimt enthaltene Cumarin ist demnach gesundheitsschädlich. Die Zimtsorte Ceylon (Kaneel), die meist aus Madagaskar oder Sri Lanka stammt, enthält demnach viel weniger Cumarin als Cassia-Zimt aus Indonesien. Zwar gibt es seit Januar 2011 europaweit gesetzlich festgelegte Grenzwerte für Cumaringehalte in einigen Lebensmitteln, für gemahlenen Zimt und Zimtstangen fehlen diese jedoch bislang. Verbraucher sollten deshalb auf der Verpackung die Zimtsorte beziehungsweise die Herkunft des Gewürzes beachten. Hersteller sind aber nicht verpflichtet, diese Angaben zu machen.
Inhaltsstoff Cumarin weist in Ceylon-Zimt einen wesentlich geringen Gehalt auf als in Cassia-Zimt
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat einen „Marktcheck Zimt“ durchgeführt und kam zu dem Ergebnis, dass auf 19 von 28 Verpackungen von gemahlenem Zimt und Zimtstangen keine Angaben zur Sorte oder Herkunft des Gewürzes zu finden waren. Somit ist eine gezielte Auswahl häufig gar nicht möglich. „Der Gesetzgeber ist deshalb gefordert, endlich eine Pflichtkennzeichnung einzuführen und Höchstgehalte für Cumarin in Cassia-Zimt festzulegen“, fordern die Verbraucherschützer aus Baden-Württemberg. Bei Zimtstangen kann jedoch das Aussehen helfen, denn Ceylon-Zimt besteht aus mehreren in einander gerollten dünnen Rindenschichten, während Cassia-Zimt nur eine an den Seiten eingerollte, dicke Rindenschicht besitzt.
Bereits in den 1950er Jahren entdecken Forscher die hepatotoxischen Eigenschaften des Cumarins. Im schlimmsten Fall kann der Stoff die Leber so stark schädigen, dass es zu Organversagen kommt. Deshalb wird vor allem Personen, die ganzjährig Zimt zum Kochen und Backen verwenden, dazu geraten, Ceylon-Zimt zu verwenden. Wie die Verbraucherzentrale informiert, sei dieser zwar teurer, habe aber einen wesentlich geringeren Cumarin-Gehalt als der günstige Cassia-Zimt. „Beim Verzehr von mehr als 2 Gramm Cassia-Zimt pro Tag (Erwachsene, 60 Kilogramm Körpergewicht) beziehungsweise 0,5 Gramm Cassia-Zimt pro Tag (Kleinkind, 15 Kilogramm Körpergewicht) kann sonst schnell die tolerierbare Tagesdosis überschritten werden“, schreiben die Verbraucherschützer. Pro Kilogramm kann Cassia-Zimt bis zu 3.000 Milligramm Cumarin enthalten, bei Ceylon-Zimt sind es höchstens 297 Milligramm pro Kilogramm. (ag)
Bild: Joujou / pixelio.de
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