04.12.2013
Bei bisherigen Versuchen eine Anti-Babypille für Männer zu entwickeln, zeigte sich, dass dies nur mit starkem Eingriff in den Hormonhaushaltder Männer möglich ist. Das wirkte sich auch auf die Libido der Männer aus und die Lust auf Sexualität sank rapide. Die Wirkung dieses Kombipräparats, basierend auf Testosteron und Gestagen, konnte in einer großen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2011 bestätigt werden. Damals wurde bei zehn Prozent der Männer in Folge der Einnahme eine Depression beobachtet. Nun könnte Australischen Forschern ein entscheidender Schritt, bei der Entwicklung einer weitestgehend beschwerdefreien Variante, gelungen sein.
Die Wissenschaftler der Monash University in Melbourn haben zwei entscheidende Proteine, die für den Transport des Spermas zuständig sind, ausgeschaltet. Dies wurde am Dienstag in einem Fachartikel der US-Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Science veröffentlicht. Damit der Transport unterbunden wird, habe man die Proteine, die währen der Ejakulation den Spermatransport gewährleisten, so verändert, dass es quasi zu einer „vollständigen männlichen Unfruchtbarkeit gekommen ist, erklärte der Forscher Sabatino Ventura. Diese nicht hormonelle Methode schädige eben nicht die langfristige Lebensfähigkeit des Spermas noch beeinträchtigt sie das sexuelle Empfinden oder die allgemeine Gesundheit von männlichen Mäusen innerhalb des Versuchs. "Das Sperma ist da, aber der Muskel erhält nicht die chemische Botschaft zum Transport", erörtert Ventura. Ventura, der für die Studie auch mit Wissenschaftlern der britischen Universität Leicester zusammenarbeitete, möchte im nächsten Schritt diesen genetischen Prozess chemisch nachbilden, um ihn so auch bei Männern mit Hilfe einer Tablette freisetzten zu können.
"Der nächste Schritt ist jetzt die Entwicklung eines oral einzunehmenden Medikaments, das effizient, sicher und leicht umkehrbar ist". „Mit den neuen Ergebnissen bietet sich nun bessere Möglichkeiten bei der Entwicklung eines Verhütungsmittels, das effektiv wirkt und obendrein nicht auf hormoneller Basis hergestellt wird, so die Autoren der Studie.
Bei bisherigen Entwicklungsversuchen einer Verhütungspille für Männer kam es zur Produktion generell unfruchtbaren Spermas. Mittel auf hormoneller Basis können außerdem die sexuelle Aktivität beeinträchtigen. Ventura ist überzeugt, dass seine Methode keine Beeinträchtigungen für den Mann mit sich bringen wird. "Wenn Du ein junger Mann bist und in das Alter kommst, in dem Du Kinder haben willst, hörst Du auf, (die Pille) zu nehmen und alles sollte in Ordnung sein", sagte der Forscher gegenüber dem Fernsehsender ABC. (fr)
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.