Krankenhaus schließt wegen Fruchtfliegen OP-Säle
06.01.2014
In einer Düsseldorfer Klinik wurden zwei Operationssäle aus hygienischen Gründen geschlossen. Ein Bereich des OP-Trakts war von Fruchtfliegen befallen worden. Einige Operationen mussten bereits in Nachbarhäuser verlegt werden.
Problem bereits im Dezember aufgetreten
Im St.-Vinzenz-Krankenhaus in Düsseldorf sind zwei der fünf Operationssäle geschlossen worden, da sie von Fruchtfliegen befallen wurden. „Das Problem ist bereits am 22. Dezember aufgetreten und wir haben dann auch sofort gehandelt und die betroffenen Bereiche versiegelt und abgetrennt. Aber das ist ein ganz normaler Vorgang“, so Martin Schicht, Sprecher im Verbund katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD). „Zwar war die Lage durch den Fliegenbefall nicht dramatisch, doch die Verantwortung für unsere Patienten steht bei uns natürlich an allererster Stelle.“
Verschiedene Maßnahmen ergriffen
Die betroffenen Bereiche wurden von Hygieneexperten des Krankenhauses und einer externen, auf Schädlingsbekämpfung spezialisierten Firma untersucht. Inzwischen seien verschiedene Maßnahmen ergriffen worden. „Wir haben die Ausgüsse im gesamten OP–Bereich abmontiert und gereinigt. Diese Prozedur haben wir mehrfach wiederholt, um sicherzugehen, dass auch alle Insekten beseitigt werden“, erklärte Helmut Wenzel, Hygienebeauftragter der Klinik. Außerdem sei die Klima- und Abluftanlage kontrolliert und UV-Insektenfallen aufgestellt worden.
Herkunft der Fliegen bislang unbekannt
Die Herkunft der kleinen Insekten sei bislang unbekannt. „Wir haben so einen Fall zum ersten Mal. Aber so etwas kann viele Gründe haben, weil man so einen sensiblen Bereich nie zu 100 Prozent steril bekommt. Die Fliegen können auch an einem Karton gewesen sein“, so der Kliniksprecher. Die milde Witterung spiele wohl auch eine Rolle, da sich die Fliegen dabei besser vermehren können. Eine Gesundheitsgefahr für Patienten habe es nicht gegeben.
Keine Gefahr durch diese Fliegenart
Auch Fliegenforscher Alf Herzig vom Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie sieht keine Gefahr. Bislang sei kein Fall bekannt, in dem Krankheitserreger von dieser Fliegenart übertragen wurden. Der Leiter des Gesundheitsamts, Klaus Göbels, lobte das Verhalten des Krankenhauses nach dem Fliegenfund: „Das Krankenhaus hat angemessen und schnell reagiert.“ Wichtig sei es, dass Krankenhäuser solche Fälle „nicht einfach vertuschen“, sondern transparent machen und alle notwendigen Schritte zur Problembeseitigung ergreifen.
Ab Montag wieder Normalbetrieb
Wegen der Sperrung der OP-Säle mussten in den vergangenen Tagen einige Eingriffe wie Hüft-Operationen oder Eingriffe an der Gallenblase verschoben oder in Nachbarhäuser verlegt werden. „Aber nur Operationen, bei denen das medizinisch vertretbar war. Notfälle wurden in den anderen Räumen wie gewohnt behandelt“, so Schicht. Außerdem könne er nun Entwarnung geben. „Die Räumlichkeiten werden permanent überwacht und wir sind uns sicher, dass alle Fliegen beseitigt sind. Wenn am Wochenende kein weiterer Befall festgestellt wird, dann soll ab Montag der OP–Betrieb wieder ganz wie gewohnt anlaufen“, so der VKKD-Sprecher. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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