Thrombose-Risiko wird schon durch wenig Bewegung verringert
23.01.2014
Das Risiko einer Thrombose lässt sich mit einer halben Stunden Sport am Tag deutlich senken, so die Ergebnisse einer neuen Studie. Forscher der Med Uni Graz um Gerhard Cvirn und Manfred Lamprecht konzentrierten sich bei ihren Untersuchungen auf die Erkrankung bei stark übergewichtigen Frauen. In Deutschland erkranken nach Angaben der Charité- Universitätsklinik Berlin jährlich etwa 750.000 Menschen an einer Thrombose. Zu den möglichen Risikofaktoren zählen unter anderem Rauchen, Übergewicht (Adipositas), Krebserkrankungen und ein intravenöser Drogenkonsum. Auch Schwangere zählen zu der Risikogruppe.
Thrombose-Risiko durch Training auf dem Laufband deutlich verringert
Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einem Gefäß des Körpers – oftmals in den Venen – in Folge dessen es zu einer Blutstauung mit tödlichem Ausgang kommen kann. Häufig erliegen Thrombose-Patienten dann einer Lungenembolie. Meistens gibt es mehrere Faktoren, die in Kombination eine Thrombose verursachen. Diese können sowohl erbliche als auch äußere Faktoren umfassen. Die Forscher stellten fest, dass sich die Gefahr einer Thrombose nach dem Training auf dem Laufband deutlich verringert hatte und sich die Fähigkeit zur Fibrinolyse des Körpers erhöhte.
„Die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnselbildung war nach der Trainingseinheit signifikant geringer als vor dem Training. Außerdem konnte gezeigt werden, dass das mittelintensive Training die Fibrinolyse, also die körpereigene Fähigkeit zur Gerinnselauflösung, signifikant erhöht“, berichten die Forscher. Die Wissenschaftler verglichen diesen Effekt mit dem eines blutverdünnenden Medikaments.
Cvirn weist aber auch daraufhin, dass man bei den sportlichen Aktivitäten nicht übertreiben sollte. „Mittelintensives Training ist für diese Zielgruppe – adipöse Frauen – am besten geeignet. Zu intensive körperliche Belastung kann Thrombosen-fördernd wirken“, zitiert „Kurier.at“ den Experten. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Walking, Radfahren oder Wandern sind bestens geeignet, um den Blutfluss in den Beinvenen anzuregen. Über eine ausgewogenen Ernährung lässt sich gegen Übergewicht vorbeugen, was wiederum hilfreich bei der Vermeidung von Thrombosen ist. Nebenbei werden auch die Gelenke geschont sowie das Risiko an Bluthochdruck und Diabetes zu erkranken, gesenkt.
Eine dänische Studie aus dem Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass Übergewicht ein unabhängiger Risikofaktor für venöse Thrombosembolien (VTE) ist. Die dänischen Forscher hatten bei dieser Studie mehr als 56. 000 Personen mittleren Alters über zehn Jahre lang untersucht und es stellte sich heraus, dass das Thrombose-Risiko um so höher war, je mehr Übergewicht der Studienteilnehmer hatte. Das gilt übrigens nicht nur für Frauen. Auch bei Männern erhöht sich das Risiko für Thrombose. (fr)
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
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