Arzt-Skandal: Osnabrücker Hausarzt filmt heimlich Patientinnen
05.02.2014
Ein Mediziner aus Osnabrück soll heimlich Patientinnen während der Untersuchung mit einer Kamera gefilmt haben. Hunderte Videoaufnahmen fanden Polizisten im Zuge einer anderen Ermittlung auf dem Computer des Beschuldigten, gegen den nun wegen Verletzung der Intimsphäre ermittelt wird. Die Opfer sind der Polizei namentlich bekannt und werden aktuell zum Tathergang befragt.
Ähnlicher Fall im November 2012
Im vergangenen November wurde ebenfalls ein Frauenarzt, der heimlich tausende Aufnahmen von seinen Patientinnen gemacht hatte, vom Landgericht im pfälzischen Frankenthal zu einer dreieinhalb-jährigen Haftstrafe verurteilt. Die Richter kamen damals zu dem Schluss, dass der Gynäkologe aus Schifferstadt in über 1400 Fällen den "höchstpersönlichen Lebensbereich" seiner Patientinnen verletzt hatte. Außerdem hatte sich der Mediziner des sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Beratungs- und Betreuungsverhältnisses in drei Fällen schuldig gemacht. Mit dem damaligen Urteil blieb das Gericht nur leicht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, eine vier jährige Haftstrafe nebst einem Berufsverbot auszusprechen. Die Verteidiger des Gynäkologen hatten zwei Jahre Haft auf Bewährung gefordert, da der Arzt geständig war und den Patientinnen keine Schmerzen, durch eine Weiterverbreitung der Bilder, zugefügt hatte. (fr)
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