Schichtarbeit nach Herzinfarkt noch möglich
17.02.2014
Arbeitnehmern wird oft nach einem Herzinfarkt geraten, nicht weiter im Schichtbetrieb zu arbeiten. Ein Experte erklärt nun, dass es nicht immer die beste Idee für die Betroffenen sei, die Schichtarbeit sein zu lassen.
Schichtdienst nicht vorschnell verlassen
Arbeitnehmern wird nach einem Herzinfarkt oft dazu geraten, nicht weiter im Schichtbetrieb zu arbeiten. Doch diesen vorschnell zu verlassen, sei nicht immer die beste Lösung, wie Michael Nasterlack von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin (DGAUM) erklärte. Denn die Betroffenen müssten dann ihr Team wechseln und bekämen möglicherweise eine Aufgabe zugewiesen, für die sie sich weniger interessieren. Häufig führe dies bei den Schichtarbeitern zu mehr Stress, als wenn sie auf ihrem alten Arbeitsplatz bleiben würden.
Nach Herzinfarkt nicht mehr rauchen
Diejenigen, die gerne Schicht arbeiten, sollten deshalb idealerweise zunächst mit einem Arzt klären, ob dieser Bedenken hat. Spräche sich der Arzt nicht dagegen aus, sollte der Beschäftigte verstärkt darauf achten, weitere Belastungen für das Herz möglichst gering zu halten. Schichtarbeiter sollten etwa nach einem Herzinfarkt auf keinen Fall mehr rauchen und mindestens zweimal wöchentlich 30 Minuten Ausdauersport treiben. Dafür würden sich unter anderem Schwimmen oder Radfahren gut eignen. Außerdem sollten Übergewichtige am besten langsam ihr Gewicht reduzieren.
Schichtarbeit birgt gesundheitliches Risiko
Gegenüber der Arbeit zu regelmäßigen Arbeitszeiten birgt Schichtarbeit allgemein ein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Dies gilt besonders dann, wenn Nacharbeit eingeschlossen ist. Durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten kann es unter anderem zu Schlafstörungen kommen. Außerdem begünstigt Schichtarbeit das Risiko, an Diabetes zu erkranken, wie US-Forscher herausgefunden haben. Andere Erkrankungen, die häufig mit (Nacht-)Schichtarbeit in Verbindung gebracht werden, sind Kopfschmerzen, Magengeschwüre, Bluthochdruck sowie Herz- und Kreislauferkrankungen. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.