24.02.2014
Stammzellen sind maßgeblich an den Erneuerungsprozessen des Körpers beteiligt und gelten damit als wichtiger Bestandteil bei der Heilung von schwerwiegenden Bluterkrankungen, dazu zählt unter anderem auch Leukämie. Bei der zur Behandlung notwendigen Therapie sorgt die Bestrahlung dafür, dass Stammzellen im Knochenmark vollständig zerstört werden, danach müssen gesunde Stammzellen an eben jener Stelle wieder eingesetzt werden. Um diese zu erhalten, sind freiwillige Spender gefragt, denn diese können mithilfe der Bereitstellung einer entsprechenden Blutabnahme zum Erfolg der Therapie entscheidend beitragen.
Die periphere Stammzellentransplantation
Stammzellen werden entweder direkt aus der Blutbahn oder aus dem Knochenmark gewonnen. Erstere Variante wird als periphere Stammzellentransplantation bezeichnet, wobei dem Spender im Vorfeld ein Wachstumsfaktor gereicht wird, der die Anzahl an Stammzellen erhöht. Diese treten daraufhin in das Blut über und können mit einem Verfahren, das sich Apherese nennt entnommen werden. Nötig sind für die Entnahme jedoch zwei venöse Zugänge, über die das Blut heraus- und wieder in den Körper hineingeführt wird.
Die Knochenmarktransplantation
Die Knochenmarktransplantation hingegen wird unter Vollnarkose durchgeführt, wobei etwa 1 Liter Knochenmarkblutgemisch aus dem Beckenboden entnommen wird. Da diese Methode jedoch weitaus aufwendiger als die periphere Methode ist, kommt sie nur noch vereinzelt zum Einsatz. Die Erfolgschancen beider Möglichkeiten hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, insbesondere die verschiedenen Gewebemerkmale der Spender sind dafür entscheidend und müssen mit denen des Empfängers übereinstimmen.
Einlagern statt spenden?
Nicht nur das Spenden von Stammzellen ist eine Möglichkeit der modernen Medizin, auch die Einlagerung lässt sich mittlerweile finanzieren. Dabei geht es weniger darum, erkrankte Menschen zu unterstützen, sondern einen frühzeitigen Schutz für den eigenen Nachwuchs zu lagern. Die Einlagerung von Nabelschnurblut ist ein schneller Eingriff nach der Geburt, bei dem die Hebamme das Blut einfach aus der Nabelschnur drückt, völlig schmerzfrei und mit keinerlei Nachteilen verbunden. Da die Stammzellen so jung sind, hat sich in ihnen außerdem kaum schädliches Erbgut angesammelt. Viele Eltern nutzen bereits die attraktive Möglichkeit der Einlagerung, um ihren Nachwuchs im Falle einer Erkrankung mit körpereigenen Zellen zu versorgen, wodurch verschleppte Infektionen oder Unverträglichkeiten verhindert werden. Firmen wie Seracell bieten den unkomplizierten Eingriff an und ermöglichen die Lagerung über Jahrzehnte hinweg. Schaden kann der Vorgang sicher nicht, allerdings ist derzeit kaum zu erkennen, wie genau die Stammzellen eines Tages verwendet werden können und ob sie ihren Zweck erfüllen. (pm)
Bildquelle: Stammzellen © Sven Hoppe – Fotolia.com
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.