Bei Nierenbeckenentzündungen sofort zum Arzt: Resistenzen erschweren Therapie, Blutvergiftung droht
26.02.2014
Wer starke Schmerzen im seitlichen Bauch- und Rückenbereich verspürt und unter Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit sowie Brennen beim Wasserlassen leidet, sollte sofort einen Urologen aufsuchen. Darauf weist das Ärztenetzwerk Uro-GmbH Nordrhein hin. Vor allem wer hin und wieder unter Blasenentzündungen leidet, sollte auf Symptome achten. Akute Nierenbeckenentzündung entwickeln sich oft aus unbehandelten Blasenentzündungen. Bakterien gelangen über Blase und Harnleiter bis in die Niere, setzen sich dort fest und vermehren sich. Wer Symptome ignoriert, riskiert das Bakterien über die Blutbahn in den gesamten Organismus gelangen.
Frauen gelten für eine Nierenbeckenentzündung als besonders gefährdet, da sie aufgrund der kürzeren Harnröhre häufiger unter Blaseninfektionen leiden. „Zudem steigt das Risiko während Schwangerschaft und Wechseljahre, weil der Körper Hormonschwankungen ausgesetzt ist“, erklärt Dr. Rheinhold Schaefer, Urologe und Geschäftsführer der Uro-GmbH Nordrhein. „Auch wer Nieren- und Blasensteine oder angeborenen Harnabflussbehinderungen hat sowie Männer, die an einer vergrößerten Prostata leiden, gehören zur Risikogruppe.“ Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Gicht spielen ebenfalls eine Rolle bei der Krankheitsentstehung. Therapie der Wahl bei Entzündungen des Nierenbeckens sind Antibiotika. Betroffene nehmen dann häufig bis zu mehrere Wochen Antibiotika ein, sollten viel trinken und brauchen darüber hinaus Bettruhe. Gerade die Wahl des richtigen Antibiotikums gehört heute aufgrund sich ausweitender Resistenzen in die Hände von Urologen. Bei einer entsprechenden Verdachtsdiagnose testen sie vor Therapiebeginn den Harn im Labor. Neben der Bestimmung der Bakterienart untersuchen sie auch, welches Antibiotikum wirksam ist.
„Akute Nierenbeckenentzündungen müssen schnellstmöglich erkannt und effektiv behandelt werden, damit sie nicht in einen chronischen Zustand übergehen und im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen oder in einer Sepsis, also einer Blutvergiftung, enden“, betont Dr. Schaefer. Betroffene suchen am besten bei ersten Anzeichen umgehend einen Facharzt auf. Vorbeugend empfehlen Urologen Menschen mit einer Neigung zu häufigen Blasenentzündungen, stets viel zu trinken, Unterleib und Füße warm zu halten sowie bei Harndrang und nach Geschlechtsverkehr sofort eine Toilette aufzusuchen. (pm)
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