Gesundheitsministerin Huml: Schlaganfall-Gefahr wird unterschätzt
27.04.2014
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat am Samstag in München vor der Unterschätzung des Schlaganfall-Risikos gewarnt. Vor dem Spiel des FC Bayern sagte sie den rund 70.000 anwesenden Fußballfans, dass allein in Bayern jedes Jahr mehr als 50.000 Menschen einen Schlaganfall erleiden.
Bluthochdruck ist Hauptrisikofaktor beim Schlaganfall
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Samstag eindringlich vor einer Unterschätzung der Schlaganfall-Gefahr gewarnt. „Jährlich erleiden allein in Bayern mehr als 50.000 Menschen einen Schlaganfall“, sagte die CSU-Politikerin vor dem Spiel des FC Bayern gegen Werder Bremen in der Münchner Allianz Arena. „Auch junge Menschen können betroffen sein.“ Ein Schlaganfall mache sich häufig schon vorher bemerkbar. „Mögliche Anzeichen sind zum Beispiel Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Sehstörungen“, so die Ministerin laut einer Pressemitteilung der bayerischen Staatsregierung. Dann sei dringend angeraten, zum Arzt zu gehen. Wie Huml den rund 70.000 anwesenden Fußballfans sagte, sei Bluthochdruck der Hauptrisikofaktor beim Schlaganfall. „Wichtig sind neben dem Verzicht aufs Rauchen eine richtige Ernährung und reichlich Bewegung“, so der Rat der Gesundheitsministerin.
Bayern gegen den Schlaganfall
Anlass für den Auftritt der Ministerin war der Start der Kampagne „Bayern gegen den Schlaganfall“. In Bayern gibt es nach Angaben des Ministeriums für die Schlaganfall-Behandlung 20 überregionale, hochspezialisierte Schlaganfallstationen. Außerdem werde mit telemedizinischen Schlaganfallnetzwerken die flächendeckende Spezialversorgung von Patienten weiter ausgebaut. „Telemedizin bringt die Spitzenmedizin zum Patienten. Statt langer Fahrtwege in die Spezialkliniken kann dadurch auch im Krankenhaus vor Ort eine qualifizierte Behandlung erfolgen – das spart Zeit, die man im Notfall Schlaganfall nicht hat“, so Huml. Im Rahmen der Kampagne findet unter anderem auch eine „Schlaganfall-Tour“ durch Bayern statt. Dabei können Interessierte an Mitmach-Aktionen teilnehmen, bei denen etwa der Blutdruck und Blutzucker gemessen werden. Außerdem wird in dem feuerroten Londoner Doppeldeckerbus über Risikofaktoren und über typische Symptome informiert.
Nach einem Schlaganfall muss es schnell in die Klinik gehen
Der Neurologe Professor Dr. Stefan Schwab vom Universitätsklinikum Erlangen unterstrich zum Start der Kampagne: „Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung des Schlaganfalls bleibt, dass die Patienten innerhalb weniger Stunden an einer Stroke-Unit behandelt werden. Dabei gilt der Satz ,time is brain’. Je früher die sogenannte Lysetherapie erfolgen kann, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, ohne Behinderung den Schlaganfall zu überleben.“ Dies gelte leider aber nur für die ersten vier Stunden nach einem Schlaganfall. Daher sei die Aufklärung der Bevölkerung so wichtig, dass es nach einem Schlaganfall schnell in die Klinik gehen muss. „Patienten sollten den Notruf 112 wählen, damit sie rasch in eine geeignete Klinik gebracht werden können“, so der Experte. (ad)
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