Anti-Diät-Tag: Wenn Abnehmen gefährlich wird
06.05.2014
Auch wenn Diäten im Trend sind: Heute ist der internationale Anti-Diät-Tag. Jedes Jahr wird am sechsten Mai auf die Gesundheitsrisiken durch falsches Abnehmen hingewiesen und für den Kampf gegen Essstörungen geworben. Insbesondere jüngere Frauen sind von Magersucht betroffen.
Gesundheitsrisiken durch falsches Abnehmen
Seit 1992 findet jährlich am sechsten Mai der internationale Anti-Diät-Tag statt. Ins Leben gerufen wurde er von der britischen Feministin Mary Evans Young nach einer überstandenen Magersucht. In zahlreichen Ländern finden an diesem „International No Diet Day“ Aktionen statt, um auf die Gefahren der Diäten und des Schlankheitswahns aufmerksam zu machen. Es soll auf die Gesundheitsrisiken durch falsches Abnehmen hingewiesen sowie für den Kampf gegen Essstörungengeworben werden.
Diäten helfen den meisten Menschen nicht weiter
Zahlreiche Experten warnen, dass viele Menschen einem Schönheitsideal hinterher liefen, das sich mit einem gesunden Lebensstil nicht vereinbaren lasse. Doch auch wenn mittlerweile fast 25 Prozent der Menschen in Deutschland an krankhaftem, starkem Übergewicht (Adipositas) leiden, helfen Diäten den meisten Betroffenen nicht weiter, da kaum eine Diät in der Lage ist, tatsächlich längerfristig dafür zu sorgen, weniger zu wiegen. Insbesondere der sogenannte Jo-Jo-Effekt, der sich bei vielen Diäten bemerkbar macht, könne zu gesundheitlichen Schäden führen. Das Gewicht steigt dabei nach einer Hungerkur schnell wieder an.
Wenn die Gesundheit Schaden nimmt
Angesichts des in Werbung und Medien weit verbreiteten Schlankheitsideals gehören Diäten mittlerweile für viele Menschen zum Alltag. Wenn die Fastenkur jedoch weiter geht, obwohl das gewünschte Gewicht bereits erreicht ist, nimmt das Streben nach dem vermeintlichen Idealgewicht krankhafte Züge an. Magersüchtige hungern im Gegensatz zu Gesunden, die ihre normalen Essgewohnheiten wieder aufnehmen, weiter, auch wenn die Gesundheit Schaden nimmt. Neben Untergewicht kann es deshalb zu Magenproblemen und Darmbeschwerden, Herz-Kreislauf-Störungen, Osteoporose oder organischen Schäden kommen. Zudem leidet auch die Seele unter dem Schlankheitswahn und daher drohen Schlafstörungen, Panikattacken und Depressionen.
Mädchen und junge Frauen besonders betroffen
Fachleuten zufolge gelten vor allem Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren als Risikogruppe. Junge Männer seien erheblich seltener betroffen. Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie (Ess-Brech-Sucht) gehören zu den häufigsten chronischen Gesundheitsproblemen im Kindes- und Jugendalter. Angaben des Robert-Koch-Instituts zufolge wurden 2012 in deutschen Krankenhäusern rund 11.500 Fälle behandelt. Wie eine Studie des Instituts zeige, seien Kinder aus wirtschaftlich schwächeren Familien sowie Migranten in Deutschland besonders gefährdet. (sb)
Bild: Wolfgang, Pixelio.de
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