Test: Mückenmittel schützen oft nicht gut
24.05.2014
Der Sommer und mit ihm die Urlaubssaison stehen vor der Tür. Und somit auch die Mücken, die nicht nur lästig sind, sondern auch gefährliche Krankheiten übertragen können. Die Stiftung Warentest hat nun 21 Anti-Mückenmittel getestet und kam zu dem Ergebnis, dass nur wenige davon gut schützen.
Nur vier von 21 Anti-Mückenmitteln gut
Das aktuelle Sommerwetter gibt schon mal einen Vorgeschmack auf die anstehende Urlaubssaison. An den hohen Temperaturen erfreuen sich aber nicht nur die Menschen, sondern auch Mücken. Die kleinen Plagegeister sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Infektionskrankheiten wie Malaria oder Denguefieber übertragen. Wie gut die verschiedenen Anti-Mückenmittel wirken, die auf dem Markt angeboten werden, hat nun die Stiftung Warentest unter die Lupe genommen. Bei dem Test zeigte sich, dass man nur mit vier der 21 untersuchten Produkte gut gegen Mücken gewappnet ist.
Geringe Wirkung einiger Mittel ist ärgerlich
Der Warentest-Projektleiter Hans-Peter Brix sprach davon, dass einige Mittel eine derart geringe Wirkung haben, „dass es schon ärgerlich ist.“ Es wurde getestet, wie lange es nach dem Einsprühen mit den Mitteln dauerte, bis die fünf freiwilligen Probanden in den Unterarm gestochen wurden. Drei verschiedene Mückenarten kamen dabei zum Einsatz: die tagaktive Gelbfiebermücke, die südliche Hausmücke und die Malariamücke Anopheles gambiae. Bis zu acht Stunden halten die besten Mittel den Angriffen der Blutsauger stand. Doch die Sprays helfen nicht nur, sondern reizen oft auch die Augen und die Schleimhäute. Die Tester vergaben insgesamt vier Mal das Urteil „gut“, drei Mal „befriedigend“, neun Mal „ausreichend“ und fünf Mal „mangelhaft“.
Mittel reizen die Schleimhäute
Autan Insektenschutz Protection Plus wurde zum Testsieger gekürt. Der Vorteil dieses Sprays sei, dass der Wirkstoff Icaridin und nicht Diethyltoluamid (DEET) ist, welches besonders schleimhautreizend sei. Für einen Urlaub in mückenverseuchten Gebieten würden sich Nobite Hautspray oder Anti Brumm Forte anbieten, da beide Mittel wirkungsvoll gegen tag- und nachtaktive Mücken und vor Malariaüberträgern schützten. Zwar belastet das für Kinder gedachte Autan Mückenschutz Junior Gel die Schleimhaut am wenigsten, wehrt Mücken aber auch nur „ausreichend“ ab.
Mückenarmbänder ohne Nutzen
Die Stiftung Warentest kam zudem zu dem Ergebnis, dass die Kunststoffarmbänder, die gegen Mücken schützen sollen, gänzlich nutzlos seien. Mit ätherischen Ölen gefüllt, sollen sie, ganz ohne Sprayen oder Einschmieren, stunden- oder sogar wochenlang die Plagegeister fernhalten. Die Tester meinen jedoch, dass kein Armband im Test Mücken vertreiben oder Stiche verhindern konnte. Zudem wurde bei zwei der sechs Modelle auch ein unangenehmer Geruch festgestellt.
Natürlicher Schutz gegen Mücken
Die Warentester raten generell, neben der Benutzung von Mückenschutzspray darauf zu achten, dass die Kleidung möglichst dichtgewebt und von heller Farbe ist. Ein zusätzlicher Schutz seien lange Ärmel und in der Wohnung können Fliegengitter sowie Moskitonetze erfolgreich schützen. Mückenschutzmittel sollten zudem nach dem Baden erneut aufgetragen werden. Für diejenigen, die ohne die chemischen Mittel auskommen wollen, bieten sich auch Hausmittel wie etwa aus Nelken und Zitronen an. Wenn Mücken gestochen haben und es zu einem Juckender Hautausschlag kommt, dann hilft es, die Haut mit Wasser gegen den Juckreiz zu kühlen. (sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.