Emissionen aus Druckern und Kopierern gesundheitsschädlich?
25.05.2014
Laut einer neueren Untersuchung sind gesundheitliche Gefährdungen durch Emissionen aus Druckern und Kopierern aus klinischer Perspektive nicht als besorgniserregend einzustufen. Die Ergebnisse würden nicht dafür sprechen, dass dadurch Krankheiten hergerufen werden können. Andere Studien kamen zu dem Schluss, dass von den Geräten sehr wohl eine gesundheitliche Gefahr ausgehen kann.
Belästigungen durch Druckerbetrieb verringern
Aus klinischer Perspektive seien gesundheitliche Gefährdungen durch Drucker- und Kopierer-Emissionen nicht als besorgniserregend einzustufen. Zu diesem Ergebnis kommt eineUntersuchung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Demnach würden die Ergebnisse nicht dafür sprechen, dass hohe Partikelbelastungen aus Laserdruckeremissionen Krankheiten hervorrufen. Die BAM empfiehlt jedoch trotzdem Maßnahmen zur Expositionsreduktion und -vermeidung, um Belästigungen durch den Druckerbetrieb soweit als möglich zu verringern. Seit einigen Jahren wird dem BAM zufolge immer wieder über Gesundheitsbeschwerden beim Umgang mit Laserdruckern berichtet. Wie Messungen zeigten, stoßen viele Druckermodelle flüchtige organische Verbindungen und ultrafeine Partikel (kleiner als 0,1 µm) in unterschiedlichen Mengen aus.
Beschwerden beim Umgang mit Laserdruckern
Die BAM hat zusammen mit dem Institut und der Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin des Klinikums der LMU München in einem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geförderten Forschungsvorhaben deshalb nun Untersuchungen mit freiwilligen Versuchspersonen durchgeführt. An der Studie nahmen 23 gesunde Kontrollpersonen, 14 Probanden mit leichtem Asthmasowie 15 Betroffene teil, die über Beschwerden beim Umgang mit Laserdruckern berichteten. Unter standardisierten Bedingungen wurden alle Teilnehmenden in einem speziellen Raum über jeweils 75 Minuten sowohl sehr hohen als auch sehr niedrigen Konzentrationen von ultrafeinen Partikeln ausgesetzt. Die Wissenschaftler erfassten mögliche Effekte mit funktionellen, biochemischen, psychologischen und psychometrischen Methoden.
Studie bildet Kurzzeitszenario ab
Diese Methoden waren so ausgewählt worden, dass sie möglichst viele der Beschwerden abdeckten, die von betroffenen Personen typischerweise berichtet werden und anhand objektivierbarer Größen prüfbar sind. Es hieß, dass nur begrenzt Schlüsse auf eine Langzeitexposition erlaubt sind, da die Studie ein Kurzzeitszenario abbildet. Außerdem lasse sich keine Aussage darüber treffen, ob Auswirkungen auf Organsysteme bestehen, die in der Studie nicht untersucht wurden, oder verzögerte Effekte auftreten, die erst mit Tagen Abstand offenbar werden. Die Ergebnisse seien aber aus klinischer Perspektive nicht als besorgniserregend einzustufen und sprächen nicht dafür, dass hohe Partikelbelastungen aus Laserdruckeremissionen einen Krankheitsprozess auf den Weg bringen, der dem Spektrum der berichteten, auf Laserdrucker zurückgeführten Erkrankungen entspricht.
Ausstoß von vielen Partikeln mit Schwermetallen
Allerdings dürfte in Frage gestellt werden, ob die Emissionen wirklich so ungefährlich sind. Im vergangenen Jahr hatte das NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ auf das Thema aufmerksam gemacht. Demnach hatte das Bundesumweltministerium insgesamt zehn Drucker unterschiedlicher Hersteller auf Feinstaub-Emissionen labortechnisch untersuchen lassen, die Ergebnisse der Öffentlichkeit jedoch vorenthalten. Doch die Redakteure der Sendung waren an die hochbrisanten Daten herangekommen. Laut dem Fernsehmagazin konnten „die zum Teil sehr giftigen Emissionen konkreten Drucker-Modellen zugeordnet werden.“ Einige der untersuchten Drucker stoßen besonders viele Partikel mit Schwermetallen aus, die von Umweltmedizinern und Toxikologen als „bedenklich“ eingestuft werden. Zudem hatte eine Studie von Forschern der Universität Freiburg ergeben, dass diese Stoffe die menschlichen Lungenzellen schädigen. „Daraus können Krebserkrankungen entstehen“, erklärten die Freiburger Wissenschaftler. Wie gefährlich für die Gesundheit die Schadstoffe aus solchen Geräten sein können, zeigte 2006 auch die sogenannte Toner-Studie. Damals hatten Messungen von Hamburger Spezialisten ergeben, dass die Feinstaubbelastungen durch einen Laserdrucker höher waren, als in Hamburgs am stärksten belasteter Straße. (ad)
Bild: brit berlin / pixelio.de
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