Tag der Organspende in Stuttgart soll Spendenbereitschaft erhöhen
09.06.2014
Seit über 30 Jahren findet der bundesweite Tag der Organspende statt. Am gestrigen Samstag sollte bei der zentralen Veranstaltung in Stuttgart für mehr Spendenbereitschaft geworben werden. Der Aktionstag stand unter dem Motto: „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“
Nur 28 Prozent der Deutschen haben einen Organspendeausweis
Rund 11.000 schwer kranke Menschen warten in Deutschland derzeit auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Die Bereitschaft zum Spenden nimmt jedoch stetig ab. Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergab zwar, dass sich 68 Prozent der Bundesbürger einverstanden erklärten, ihre Organe nach dem Tod zu spenden, doch lediglich 28 Prozent der Deutschen haben einen Organspendeausweis. Bei nur etwa jeder zehnten Organspende liege Ärzten und Koordinatoren tatsächlich eine schriftliche Willensbekundung des Verstorbenen vor. Der bundesweite Tag der Organspende setzt sich zum Ziel, möglichst viele Menschen zu erreichen und über das Thema Organspende und Transplantation zu informieren.
Zentrale Veranstaltung in Stuttgart
Seit mittlerweile über 30 Jahren findet der Aktionstag in verschiedenen Städten statt. In diesem Jahr wurde der Aktionstag unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ mit einer zentralen Veranstaltung in Stuttgart begangen. Der Aktionstag begann gestern mit einem ökumenischen Dankgottesdienst in der Domkirche Sankt Eberhard. In der Innenstadt waren Informationsstände aufgebaut und zahlreiche Aktionen luden zum Mitmachen ein. Als Gastredner sprachen bei der Veranstaltung Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und die baden-württembergische Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD), die auch die Schirmherrschaft übernommen hatte. Auch Künstler wie Mary Roos oder Laith Al-Deen wollten mit Live-Auftritten für mehr Engagement bei Organspenden werben.
Politiker gehen mit gutem Beispiel voran
Bereits im Vorfeld des Aktionstages erklärte Altpeter: „Wer einen Organspendeausweis ausfüllt, schafft Klarheit – nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Angehörigen.“ Und Gesundheitsminister Gröhe mahnte: „Drei Menschen am Tag sterben, weil ein solches Organ nicht gefunden wird.“ Die Landespolitiker gehen mit gutem Beispiel voran. So haben sowohl die Ministerin als auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) teilweise bereits seit Jahren einen Organspenderausweis.
Jede Organspende kann Leben retten
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die BZgA hatten bereits am Freitag eine neue Kampagne für mehr Organspenden gestartet. Wie gestern unter der Schlagzeile: „Gröhe wirbt für mehr Organspenden“ berichtet, soll mit dem Motto „Ich entscheide“ für das Ausfüllen eines Organspendeausweises geworben werden. Seit 2012 gilt die sogenannte Entscheidungslösung, wonach alle Versicherten in Deutschland von ihren Krankenkassen dazu aufgefordert werden, eine Entscheidung zur Organspende zu treffen und dies auf einem Organspendeausweis zu vermerken. Der Gesundheitsminister erklärte zum Start der Kampagne: „Jede Organspende kann Leben retten.“ (ad)
Bildnachweis: Martin Büdenbender / pixelio.de
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