BZgA -Umfrage: Bei vielen Deutschen kaum Wissen über Chlamydien, Gonorrhoe und Syphillis vorhanden
18.06.2014
Viele Deutschen haben kaum Wissen über Sex-Krankheiten. Das ergab eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Zwar sind Begriffe wie Tripper, Syphillis oder Feigwarzen meist bekannt, welche gesundheitlichen Folge diese sexuell übertragbaren Infektionen („Sexually Transmitted Infections“, STI) haben, wissen aber die wenigsten. Die BZgA startete deshalb unlängst eine Aufklärungskampagne.
Gesundheitliche Risiken von Sex-Krankheiten werden unterschätzt
Eine repräsentative Befragung der BZgA zum Thema Aids zeigt, dass viele Bundesbürger kaum etwas über sexuell übertragbare Krankheiten wissen. Über 90 Prozent der befragten Männer und Frauen ab 16 Jahre haben schon einmal etwas von Syphilis oder Gonorrhoe (Tripper) gehört. Beim Thema Chlamydien waren es nur noch 62 Prozent der Frauen und lediglich 51 Prozent der Männer. Auch Feigwarzen kannten gerade 42 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer. Am schlechtesten schnitten die Umfrageteilnehmer beim Thema Trichomonaden ab, obwohl diese relativ weit verbreitet sind. Lediglich 36 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer war diese sexuell übertragbare Krankheit bekannt.
Auch die Antworten auf die Frage nach den bekannten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) waren zum Teil besorgniserregend. Lediglich zehn Prozent nannten Chlamydien, sieben Prozent Feigwarzen und nur drei Prozent Trichomonaden. „Die Risiken einer STI werden noch immer von viel zu vielen Menschen unterschätzt. Deshalb muss nicht nur das Wissen über Chlamydien, sondern auch über andere sexuell übertragbare Infektionen wie Syphilis, Gonorrhoe, Hepatitis B und C, HPV/Papillomavirus oder Trichomonaden in der Bevölkerung deutlich gefördert werden“, betont Prof. Dr. Pott, Direktorin der BZgA. „Genau hier setzt die BZgA mit ihrer bundesweiten Kampagne an.“
Chlamydien können Unfruchtbarkeit und Trichomonaden Entzündungen verursachen
„Jenseits von Tripper und Syphilis ist über die anderen verbreiteten sexuell übertragbaren Krankheiten sehr wenig bekannt", erklärte Marita Völker-Albert von der BZgA im Vorfeld eines STI-Fachkongresses, der vom 19. bis 21. Juni 2014 in Berlin stattfindet, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. So sei vielen Frauen nicht bekannt, dass es ein kostenloses Chlamydien-Screening gebe. Nur etwa 25 Prozent der Frauen bis 25 Jahre haben bisher daran teilgenommen.
„Kondome reduzieren das Risiko einer Infektion, aber 100-prozentigen Schutz bieten sie nicht. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen das Angebot einer regelmäßigen Untersuchung kennen", sagte Pott.
Bei Chlamydien handelt es sich um Bakterien, die unter anderem die Schleimhäute im Genitalbereich befallen können. Da die Infektion häufig ohne spürbare Symptome verläuft, bleiben Chlamydien oft lange unentdeckt. Treten Beschwerden auf, gehören meist Juckreiz, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen sowie ein dünnflüssiger, eitriger oder gelblicher Ausfluss im Genitalbereich dazu. Unbehandelt können sie jedoch bei Frauen Unfruchtbarkeit verursachen.
Trichomonaden sind kleine Parasiten, die Entzündungen der Schleimhäute an den Geschlechtsorganen und Harnwegen verursachen können. Zu den charakteristischen Symptomen, die meist nach ein bis drei Wochen auftreten, gehören eitrigen Entzündungen, Juckreiz und Brennen im Genitalbereich sowie ein unangenehm riechender Genitalausfluss.
Feigwarzen werden durch Humane Papillomaviren (HPV) verursacht, die bei Frauen das Risiko für bösartige Tumore wie Gebärmutterhalskrebs erhöhen. (sb)
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