Von Kopf bis Fuß gestärkte Muskeln durch Pilates
03.07.2014
Pilates ist beliebter denn je. Die effektive Trainingsmethode erfuhr durch Prominente wie Madonna und Cameron Diaz einen wahren Hype. Mittlerweile gibt es kaum ein Fitness-Studio ohne Pilates-Kurs. Ob Gewichtsreduktion oder allgemeine Fitness – Pilates kann altersunabhängig praktiziert werden. Das Übungssystem eignet sich zudem sowohl für Einsteiger als auch für gut Trainierte.
Pilates stärkt das Zusammenspiel von Körper und Geist
Beim Pilates werden die Muskeln von Kopf bis Fuß durch kontrollierte Bewegungen gestärkt. Dadurch steigert sich nicht nur die Fitness, auch die Körperwahrnehmung verbessert sich durch das Zusammenspiel von Körper und Geist. Bei den Übungen werden einerseits die Muskeln gedehnt und gekräftigt, andererseits verbessert sich die Körperhaltung.
Nach Einschätzung von Elisabeth Graser von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie in Saarbrücken eignet sich Pilates für trainierte und untrainierte Menschen gleichermaßen. Auch das Alter spiele keine Rolle. Alle Pilates-Übungen gehen vom sogenannten „Powerhouse“ oder „Power Engine“, dem Körperzentrum, aus, das von den Rücken- und Bauchmuskeln sowie dem Beckenboden gebildet wird. Es schützt die inneren Organe und stützt die Wirbelsäule.
Pilates-Übung „Swimming“ streckt den gesamten Körper
Die Expertin nennt die Übung „Swimming“ als Beispiel, für die nur eine Gymnastikmatte als Unterlage nötig ist. Der Übende legt sich in Bauchlage auf die Matte und streckt die Arme neben dem Kopf nach vorne. Dabei hebt er seinen Kopf und die Arme leicht an, wobei der Blick zu Boden gerichtet ist, so dass der Hals gestreckt ist. Gleichzeitig wird der Bauchnabel Richtung Wirbelsäule gezogen und die Gesäßmuskeln leicht angespannt. Die Beine sind gestreckt und werden leicht angehoben. Der gesamte Körper verbleibt in einer gestreckten Haltung. Die eigentliche Übung besteht nun darin, den rechten Arm und das linke Bein gleichzeitig ohne Bewegungsstopp anzuheben und wieder abzusenken. Dabei sollen die Gliedmaßen nicht auf der Matte absetzt werden. Dann werden die Seiten gewechselt. Je Seite sollte die Übung fünf- bis zehnmal wiederholt werden. Die Atmung ist über die gesamte Dauer ruhig und gleichmäßig. Zum Schluss werden Arme und Beine auf der Matte abgelegt und entspannt. Graser rät dazu, sich während der Übung einen langen Körper vorzustellen.
Bei anderen Pilates-Übungen kommen speziell entwickelte Trainingsgeräte wie Reformer, Cadillac, Chair, Barrel und Spine Corrector zum Einsatz. Anfänger beginnen aber meist mit Übungen, die ohne Geräte ausgeführt werden können.
Erfunden wurde die Pilates-Methode von Joseph Hubert Pilates, der 1883 in Mönchengladbach geborenen wurde. Zunächst nannte er die Übungen „Contrology“, da bei Pilates die Muskeln mit Hilfe des Geistes gesteuert werden. Da Joseph Hubert Pilates in seiner Kindheit an Asthma und Rachitis litt, begann früh Sport zu treiben, um seinen Körper zu stärken und kräftigen. Als er während des ersten Weltkriegs in Großbritannien interniert war, entwickelte er das ganzheitliche Körpertraining. (ag)
Bild: Jürgen Reitböck / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
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