Gegen Muskelkrämpfe hilft Salz
04.07.2014
Derzeit verfolgt ganz Deutschland die Fußball-WM. Wenn es nach 90 Minuten noch keinen Sieger gibt, geht es in die Verlängerung. Für die Spieler bedeutet das häufig, über ihre Belastbarkeitsgrenze hinausgehen zu müssen. Manch einen packt ein heftiger Muskelkrampf. Doch nicht nur Profisportler leiden an dem plötzlich auftretenden, ziehenden Schmerz. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Magnesium das beste Mittel zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen sei, raten Experten zu Natriumchlorid, Kochsalz.
Mit ausreichend Salz Muskelkrämpfen vorbeugen
Wenn die Muskeln beim Sport nicht ausreichend mit Salz versorgt sind, krampfen sie. Das kann passieren, wenn die Trinkmenge zu gering oder zu hoch ist. Fehlt Flüssigkeit, ist der Körper gleichzeitig auch nicht mit ausreichend Elektrolyten versorgt. Zu hohe Flüssigkeitsmengen verursachen dagegen eine Absenkung des Salzspiegels im Blut, wie Prof. Herbert Löllgen von der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ erläutert.
Um Fit für das Training zu sein, sollten sich Sportler deshalb vor dem und während des Trainings mit ausreichend Flüssigkeit in Kombination mit Kochsalz, Magnesium und Kalzium versorgen. Geeignet sind beispielsweise Elektrolytgetränke. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Fruchtsaftschorlen mit Salz anzureichern. Reines Wasser ist weniger empfehlenswert, da es zu wenig Elektrolyte enthält und gleichzeitig den Salzgehalt im Blut verdünnt.
Was tun, wenn sich der Muskel verkrampft?
Tritt ein Muskelkrampf auf, sollte diesem zunächst nachgegeben werden, indem der Muskel verkürzt wird. So sollte das Bein bei einem Wadenkrampf zunächst gebeugt werden. Wenn der Schmerz nachlässt, kann der Muskel gedehnt werden. Im Fall der Wadenmuskulatur wird das Bein dafür gestreckt und auf die Fußspitze Gegendruck ausgeübt. Anschließend ist es ratsam ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Elektrolytmangel wieder auszugleichen. Der Sportler sollte sich einige Minuten Pause gönnen, bevor er den Muskel wieder belastet. Verursacht die Muskulatur jedoch weiterhin Schmerzen, ist es ratsam, das Training zu beenden. Anderenfalls drohen Zerrungen und sogar Muskelfaserrisse.
Leiden Sportler regelmäßig unter Krämpfen sollte sie einen Arzt konsultieren. Eine Blutuntersuchung gibt in der Regel Aufschluss über die Ursache. So können auch Nebenwirkungen von Medikamenten, Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus, mangelnde Durchblutung, Überbeanspruchung der Muskulatur oder orthopädische Ursachen wie eine Fußfehlstellung zu Krämpfen führen. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.