Gröhe: Ärzte im Umgang mit Patienten besser ausbilden
16.07.2014
Ärzte und Pflegepersonal sollen in der Ausbildung besser auf die Arbeit mit Patienten vorbereitet werden. Dies hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gefordert. Der CDU-Politiker reagiert damit auf eine AOK-Studie, derzufolge viele Deutsche nur wenig Gesundheitswissen haben.
Umgang mit Patienten verbessern
Sowohl Ärzte als auch Pflegepersonal sollen in ihrer Ausbildung besser auf die Arbeit mit Patienten vorbereitet werden. Dies hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gefordert. Gegenüber der „Rheinischen Post“ vom Mittwoch sagte er: „Der Umgang mit Patienten, und dazu gehört eine verständliche Sprache, muss in der Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal eine stärkere Rolle spielen.“ Minister Gröhe reagierte damit auf eine AOK-Studie, wonach 60 Prozent der gesetzlich Versicherten eine „problematische“ oder „unzureichende“ Gesundheitskompetenz aufweisen.
Viele finden sich im Gesundheitswesen nicht zurecht
Aus dieser noch unveröffentlichten repräsentativen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO), die der „Rheinischen Post“ am Dienstag vorlag, kann man schlussfolgern: Jeder vierte Deutsche versteht seinen Arzt nicht. Demnach könne ein Viertel der Patienten nicht eigenverantwortlich umsetzen, was ihnen der Doktor rät. „Dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich in unserem Gesundheitswesen zurecht zu finden, muss uns aufrütteln“, so Gröhe. Vor allem im persönlichen Gespräch entstehe Wissen über die Gesundheit.
Respekt vor den Patienten
„Es ist eine Frage des Respekts vor den Patienten, dass ihnen ihre Krankheit und die Therapiemöglichkeiten verständlich erklärt werden“, so der Gesundheitsminister. Eine etwas andere Richtung der Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Studie schlug der Chef des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, ein. Gegenüber der Zeitung meinte er: „Wir müssen feststellen, dass das Bild vom souveränen Patienten Kratzer bekommen hat.“ Er fand die Ergebnisse überraschend und forderte, dass „gesundheitliche Bildung“ auch im Schulunterricht stärker verankert werden müsse.
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