Viele Planschbecken enthalten Schadstoffe
18.07.2014
Planschbecken bereiten Kindern während der Sommerzeit viel Freude, doch bergen sie einige Risiken für die Gesundheit. Hier ist an erster Stelle die Ertrinkungsgefahr zu nennen, doch auch die enthaltenen Schadstoffe im Plastik der Kinderplanschbecken können zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat in einer aktuellen Untersuchung festgestellt, dass in 14 der 16 getesteten Planschbecken „jede Menge Schadstoffe“ enthalten waren. Lediglich ein Hartplastikpool sei empfehlenswert gewesen und ein Rahmenpool haben einen Achtungserfolg erzielen können, berichtet das Verbrauchermagazin.
Den Angaben der Zeitschrift „Öko-Test“ zufolge fanden sich in fünf getesteten Kinderplanschbecken Phthalate (Weichmacher), die nicht fest im Material gebunden sind, ausdünsten und über die Mundschleimhaut und zum Teil auch über die Haut in den Körper gelangen können. Aufgrund ihrer hormonellen Wirkung werden Phthalate unter anderem in Zusammenhang mit Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit, Übergewicht und Diabetes gebracht. Beide nachgewiesenen Phthalate sind laut Angaben des Verbrauchermagazins „in Spielzeug und Babyartikeln, die dazu geeignet sind, von Kindern in den Mund genommen zu werden, in Konzentrationen von mehr als 0,1 Massenprozent verboten.“ Zwar sei hier ein Planschbecken natürlich nicht mit einem Schnuller oder einem Beißring gleichzusetzen, doch in den Planschbecken sitzen die Kinder „fast nackt und nuckeln vielleicht auch mal an den zugänglichen Folienteilen des Rahmenpools herum“, berichtet „Öko-Test“ und forderte daher: „Im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes sollte der Anbieter für phthalatfreie Kinderprodukte sorgen.“ Nur drei Pools seien in der aktuellen Untersuchung „weichmacherfrei“ gewesen, während alle anderen Produkte die Weichmacher DEHT und/oder DINCH enthalten hätten, welche noch nicht ausreichend erforscht seien, um eine abschließende Bewertung zu den Gesundheitsrisiken abzugeben.
Weichmacher, Lösungsmittel und PAK in Kinderplanschbecken
Neben den Weichmachern fanden die Tester in 13 von 16 Kinderplanschbecken Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die schlimmstenfalls krebserregend wirken können. Die PAK würden über Weichmacheröle in das Gummi und den Weichkunststoff gelangen, berichtet „Öko-Test“. Zudem sei in fünf Produkten das Lösungsmittel Isophoron nachgewiesen worden, welches „die Augen, Haut und Atmungsorgane reizt und für das ein krebserzeugendes Potenzial nicht ausgeschlossen werden kann.“ Hier könne bei sorgfältiger Herstellung ein deutlich niedrigerer Isophoron-Gehalt im Endprodukt erreicht werden, „als diejenigen, die das von uns beauftragte Labor gemessen hat.“ Insgesamt seien die Hersteller in der Pflicht, mögliche Gesundheitsrisiken für die Kleinen beim Planschen zu minimieren.
Gefahr des Ertrinkens
Da größte Gesundheitsrisiko für kleine Kinder geht bei den Planschbecken jedoch nicht von den Schadstoffen, sondern von der Ertrinkungsgefahr aus. Hier kann bereits ein Wasserstand von zehn Zentimetern gefährlich werden. Daher sollten Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt in den Planschbecken toben. Des Weiteren gilt es einige Hygieneregeln zu beachten, um die Vermehrung von Keimen im Planschbeckenwasser und anschließend drohende Infektionen zu vermeiden. Hier sollte zum Beispiel das Wasser täglich gewechselt werden, wenn keine Pumpe mit Filteranlage vorhanden ist. Darüber hinaus sollten Kindern nicht aus der Hitze direkt ins kalte Wasser springen, sondern sich idealerweise zunächst langsam an den Temperaturunterschied gewöhnen. (fp)
Bild: Helene Souza / pixelio.de
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