China: Stadt nach Beulenpest-Todesfall abgeriegelt
23.07.2014
Vor wenigen Tagen ist im Nordwesten Chinas ein Mann nach einer Infektion mit Beulenpest gestorben. Die Behörden haben daraufhin die Kleinstadt Yumen mit 30.000 Einwohnern abgeriegelt und über 150 Bewohner unter Quarantäne gestellt.
Lebensmittel in abgeriegelter Stadt reichen für einen Monat
Eine Kleinstadt im Nordwesten Chinas ist nach dem Tod eines Mannes an der Beulenpest komplett abgeriegelt worden. Einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP zufolge berichtete das chinesische Staatsfernsehen am Dienstag, dass 151 Bewohner der Kleinstadt Yumen unter Quarantäne gestellt wurden. Darüber hinaus wurde allen 30.000 Einwohnern verboten, die in der Provinz Gansu gelegene Stadt zu verlassen. Autofahrer wurden von der Polizei um die Stadt herum geleitet. Wie der Sender CCTV berichtete, stehe der Stadt ausreichend Reis, Mehl und Öl zur Verfügung, um die Bevölkerung einen Monat lang zu ernähren.
Möglicherweise über ein Murmeltier infiziert
Berichten zufolge hatte das 38-jährige Opfer Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Murmeltier, dessen Kadaver der Mann demnach an seinen Hund verfütterte. Er habe noch am selben Tag hohes Fieberentwickelt und sei am vergangenen Mittwoch in einem Krankenhaus gestorben. Neue Fälle seien bisher noch keine aufgetreten. Die Infektionskrankheit wird gewöhnlich durch Flöhe auf den Menschen übertragen, die sich an befallenen Nagetieren mit dem Bakterium infiziert haben.
Hochansteckende Infektionskrankheit
Die Beulenpest ist hochansteckend und eine der vier Erscheinungsformen von Infektionen mit dem Bakterium Yersinia pestis. Bei einer Infektion kommt es nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis rund einer Woche zunächst zu grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen oder auch zu einer Entzündung der Lymphknoten im Leistenbereich. Die Patienten fühlen sich in der Regel extrem schwach und leiden zunehmend auch an Beeinträchtigungen des Bewusstseins. Im weiteren Verlauf bilden sich deutlich sichtbare, schmerzhafte Beulen am Körper der Betroffenen – meist im Achsel-, Leisten- oder Halsbereich, die auf die Infektion der Lymphknoten und Lymphgefäße zurück gehen.
Pest führt unbehandelt häufig zum Tod
Im Spätstadium der Beulenpest kann diese auch weitere Erscheinungsformen der Pest, wie eine Pestsepsis oder die Lungenpest, hervorrufen. Bei diesen beiden Pest-Formen treten weitere Symptome auf. So kommt es bei der Pestsepsis neben dem hohem Fieber und den Kopfschmerzen unter anderem auch zu Schüttelfrost oder großflächigen Haut- und Organblutungen. Weitere Symptome, die bei der Lungenpest auftreten, sind Atemnot, Husten und ein schwarz-blutiger Auswurf. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt die Pest unbehandelt in 30 bis 60 Prozent aller Fälle zum Tod. Eine große Pest-Ausbreitung ist heutzutage laut Expertenmeinungen jedoch unwahrscheinlich, da die Erreger mit heutigen Antibiotika gut bekämpft werden könnten. (ad)
Bildnachweis: Cornelia Menichelli / pixelio.de
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