Diagnose für 44-jährigen Chinesen: Genetisch ist er eine Frau
27.07.2014
Ein 44-jähriger wendete sich mit Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blut im Urin an einen Arzt. Dieser gelangte zur Diagnose, dass der Mann genetisch gesehen eine Frau ist und seine/ihre Tage habe. Intersexualität, bei der sich Menschen laut Definition nicht eindeutig als männlich oder weiblich einordnen lassen, ist gar nicht so selten.
Mann ist nicht krank sondern eine Frau
Für einen chinesischen Mann aus der Nähe von Shanghai dürfte die ärztliche Diagnose ein Schock gewesen sein. Wie das Schweizer Medienportal „Blick.ch“ berichtete, hatte sich der 44-Jährige mit Beschwerden wie Bauchschmerzen und Blut im Urin an einen Arzt gewandt. Die Untersuchung im Krankenhaus in Yongkang habe ergeben, dass der Patient nicht krank war. Der Mediziner kam viel mehr zu dem Schluss, dass es sich bei dem Mann eigentlich um eine Frau handelt.
Mann mit Eileiter und Gebärmutter
Dem verheirateten Mann wurde demnach mitgeteilt, dass es sich bei dem Blut um Menstruationsblut handelt. Dies komme daher, dass er abgesehen von den äußeren Geschlechtsteilen, mit den Organen einer Frau ausgestattet sei, also mit Eileiter und Gebärmutter. Wie das Portal weiter schreibt, habe die Untersuchung ergeben, dass der Patient mit Namen Chen ein Paar XX-Geschlechtschromosomen aufwies. Genetisch sei er also eine Frau, wie chinesische Medien berichteten. Wie weiter mitgeteilt wurde, erzählte der schockierte Mann, dass er mit seiner Ehefrau Sex gehabt habe. Für eine Therapie sei er den Angaben zufolge zu alt.
Zehntausende intersexuelle Menschen in Deutschland
Grundsätzlich ist Intersexualität gar nicht so selten. Genaue Zahlen gibt es zwar noch nicht, doch Schätzungen gehen von mehreren Zehntausend Intersexuellen in Deutschland aus. Vom Deutschen Ethikrat wird der Begriff folgendermaßen definiert: „Intersexuelle sind Menschen, die sich aufgrund von körperlichen Besonderheiten des Geschlechts nicht eindeutig als männlich oder weiblich einordnen lassen.“ So kann etwa ein Mensch, der mit männlichen XY Chromosomen geboren wurde, rein äußerlich eine „Frau“ sein und einer mit dem weiblichen Chromosomensatz XX kann eher wie ein „Mann“ aussehen. Seit Ende vergangenen Jahres haben Eltern in Deutschland die Möglichkeit, den Eintrag im Geburtenregister offen zu lassen, wenn ihr Kind intersexuell geboren wurde. Vorher musste eine männliche oder weibliche Zuordnung stattfinden. (ad)
Bild: Elisa Al Rashid / pixelio.de
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