Reisegruppe wegen Verdacht auf Meningokokken im Krankenhaus untersucht
31.07.2014
Eine Kölner Reisegruppe musste auf dem Rückweg aus Spanien wegen des Verdachts auf Meningokokken am Universitätsklinikum Freiburg einen unfreiwilligen Zwischenstopp einlegen. Zuvor war einer der Mitreisenden erkrankt in Spanien zurückgeblieben und die Reiseleitung hatte auf der Rückreise „die Nachricht erhalten, dass er in einem Krankenhaus behandelt wird und an Meningitis verursacht durch Meningokokken erkrankt ist“, so die Mitteilung des Universitätsklinikums.
Die hauptsächlich aus Kindern und Jugendlichen bestehende Reisegruppe steuert aufgrund der Mitteilung am nächsten Vormittag das Universitätsklinikum Freiburg an. Denn „wenn in einer Gruppe oder Familie ein Meningokokken-Fall auftritt, müssen alle, die mit dem Erkrankten Kontakt hatten, schnellstmöglich einer Antibiotikaprophylaxe unterzogen werden“, erläuterte der Ärztliche Leiter Medizin des Universitäts-Notfallzentrums, Dr. Hans-Jörg Busch. Laut Mitteilung des Klinikums erhielten alle 57 Insassen des Reisebusses von den Ärzten des Notfallzentrums eine entsprechende Antibiotikaprophylaxe.
20 Jugendliche eingehender Untersuchung unterzogen
Das Universitätsklinikum berichtet weiter, dass 20 Jugendliche im Notfallzentrum in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und der Neurologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg einer eingehenden neurologischen Untersuchung unterzogen wurden. Allerdings habe sich bei keinem der Reisenden ein weiterer Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion ergeben. „Nach zwei Stunden konnte die Reise Richtung Köln fortgesetzt werden“, berichtet das Klinikum. Hans-Jörg Busch betonte, dass „57 Patienten auf einen Schlag nicht alltäglich“ sind, aber das Universitäts-Notfallzentrum „genau für solche unvorhersehbaren Fälle rund um die Uhr gerüstet“ sei.
Meningokokken können lebensbedrohliche Infektionen auslösen
Meningokokken-Infektionen sind besonders gefürchtet, da sie innerhalb weniger Stunden ein lebensbedrohliches Stadium erreichen können. Ausgelöst werden sie durch die Bakterien Neisseria meningitidis, welche eine eitrige Hirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis, bedingen, berichtet das Universitätsklinikum Freiburg. Seltener könne auch eine Blutvergiftung (Sepsis) Folge der Infektion sein. Die im Nasen-Rachenraum befindlichen Bakterien werden von den Infizierten meist per Tröpfcheninfektion übertragen, sie können allerdings auch per Schmierinfektion weitergegeben werden. Das Infektionsrisiko wird allgemein als relativ hoch eingeschätzt, so dass hierzulande entsprechende Kontrolluntersuchungen und eine Antibiotikaprophylaxe bei Kontakt mit Infizierten vorgeschrieben sind. (fp)
Bildnachweis: Hartmut91016351a2cc0b08c03>
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.