Sachsen registriert derzeit Anstieg der Borreliose-Fälle nach Zeckenbissen
06.08.2014
Mehr als 536 Menschen sind bis Mitte Juli in Sachsen an Borreliose erkrankt. Das meldet die Landesanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA). Demnach liegt die Zahl der Betroffenen deutlich höher als im Vorjahr. Laut Sachsenforst haben mehr Tiere aufgrund des milden Winters überlebt.
Borreliose-Infektionen nehmen in Sachsen rasant zu
„Allerdings tragen nur etwa 20 Prozent aller Zecken Borrelien in sich, ein kleiner Teil wird beim Saugen übertragen“, erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Viele Zecken konnten aufgrund des milden Winters und warmen Frühjahrs überleben und sich vermehren. Dem Ministerium zufolge gab es im Jahr 2012 insgesamt 920 Borreliose-Infektionen, 2013 stieg die Zahl der Fälle auf 1.325. Am stärksten betroffen war der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 264 Erkrankungen, gefolgt von der Stadt Dresden mit 219 Borreliose-Infektionen. In den Gebieten Meißen, Görlitz und Erzgebirge traten zudem jeweils mehr als 100 Fälle auf.
Neben Borreliose können Zecken auch die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Bisher registrierte die LUA sechs solcher Krankheitsfälle in Sachsen. FSME greift das Nervensystem, das Gehirn, die Hirnhäute und das Rückenmark an. Bei Betroffenen können bei schweren Verläufen Symptome wie starke Schmerzen, Bewusstseinsstörungen, Lähmungen bis hin zur Atemlähmung auftreten. Das Vogtland wurde als erster Landkreis in Sachsen zum FSME-Risikogebiet erklärt.
Keine Impfung gegen Borreliose möglich
Während gegen Borreliose keine Impfung verfügbar ist, können sich Personen, die sich in den Risikogebieten im Freien aufhalten, dank eines Impfstoffs vor FSME schützen. Wird Borreliose rechtzeitig erkannt, ist eine Antibiotika-Therapie meist erfolgreich.
Borreliose kann mit unterschiedlichen Beschwerden einher gehen. So weist lediglich die sogenannte Wanderröte eindeutig auf eine Infektion hin, die aber nicht immer auftritt. Einige Patienten leiden beispielsweise an Konzentrationsschwierigkeiten, Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Aufgrund der unspezifischen Symptome gibt erst ein Bluttest Aufschluss über eine mögliche Infektion mit Borrelien.
Das Gesundheitsministerium rät Personen, die sich in den Risikogebieten im Freien aufgehalten haben, anschließend ihren Körper nach Zecken abzusuchen. Zudem sollte in Feld, Wald und Wiese
lange und helle Kleidung getragen werden. (ag)
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