Aktive Blutsauger: Zeckenbisse führen zu Hunderten Borreliose-Fällen
09.08.2014
Zecken waren in diesem Jahr wegen dem milden Winter ungewöhnlich früh aktiv. Aus Brandenburg und weiteren Bundesländern wurden bereits Hunderte Borreliose-Fälle gemeldet. Eine Schutzimpfung gegen die bakterielle Infektionskrankheit gibt es nicht.
Zecken wegen mildem Winter früh aktiv
Seit Jahresbeginn wurden in Brandenburg bereits 773 Borreliose-Fälle gemeldet. Laut einer dpa-Meldung wurde von Seiten des Gesundheitsministeriums mitgeteilt, dass schwer vorausgesagt werden könne, ob die Zahl am Jahresende besonders hoch ausfallen wird. Im vergangenen Jahr gab es 1.571 registrierte Borreliose-Fälle und im Jahr 2012 waren es 898.Für den Vergleichszeitraum Januar bis Ende Juli 2013 lagen keine Vergleichszahlen vor. Der Winter war in diesem Jahr besonders mild. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren die Zecken deshalb ungewöhnlich früh aktiv.
Keine Schutzimpfung gegen Borreliose verfügbar
Die Erreger der bakteriellen Infektionskrankheit, die Borrelien, gelangen über einen Zeckenbiss in den Körper. Dort können sie unter anderem Gelenk-, Herzmuskel- und Nervenentzündungen auslösen. Weitere Symptome, die auf eine Borreliose hindeuten können, sind grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Ein charakteristisches Zeichen ist die Wanderröte (Erythema migrans), die jedoch nur etwa die Hälfte der Patienten haben. Eine Schutzimpfung gegen Borreliose gibt es nicht, meist wird die Krankheit mit Antibiotika behandelt.
Hunderte Borreliose-Fälle in weiteren Bundesländern
Die Zahl der in Brandenburg bislang gemeldeten Fälle war mit 83 im Kreis Märkisch-Oderland am höchsten, gefolgt von den Landkreisen Oberhavel (82) und Barnim (79). Laut Ministerium waren die Stadt Frankfurt (Oder) mit acht und der Elbe-Elster-Kreis mit neun Fällen am wenigsten betroffen. Im vergangenen Jahr waren im Oberhavel-Kreis mit 156 Registrierungen landesweit die meisten Menschen nach Zeckenbissen erkrankt. Aus Mecklenburg-Vorpommern wurde von den Behörden bislang 442 Infektionen gemeldet und aus Rheinland-Pfalz 546.
Impfung gegen FSME
Laut dem brandenburgischen Gesundheitsministerium trat die ebenfalls von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bislang einmal auf. Im Jahr 2013 waren vier und 2012 zwei Fälle dieser Form von Hirnhautentzündung gemeldet worden. Anders als Landkreise in Baden-Württemberg und Bayern sowie im südlichen Hessen und Thüringen, sei Brandenburg kein Risikogebiet für FSME. Im Gegensatz zur Borreliose kann man sich jedoch gegen FSME impfen lassen. Borreliose ist dafür besser therapierbar. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts rät allen Personen zur Impfung, die in den Risikogebieten in Kontakt mit Zecken kommen könnten. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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