Bundesregierung ruft wegen der Ebola-Epidemie zur Ausreise aus Guinea, Liberia und Sierra Leone auf
13.08.2014
Aufgrund der Ebola-Epidemie in Westafrika, dem hiermit verbundenen Infektionsrisiko für Reisende und möglichen Beschränkungen der Ausreisebedingungen bei einer weiteren Zuspitzung der Lage, hat die Bundesregierung alle Deutschen zur Ausreise aus Guinea, Sierra Leone und Liberia aufgerufen. „Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie“, so die Mitteilung der Bundesregierung.
Das Auswärtige Amt rät angesichts der Ebola-Epidemie nicht nur von Reisen nach Guinea, Liberia und Sierra Leone ab, sondern hat alle Bundesbürger zur Ausreise aufgerufen. Neben der Ansteckungsgefahr wird in der Pressemitteilung der Bundesregierung ausdrücklich auf die Möglichkeit verwiesen, dass gegebenenfalls mit Beschränkungen der Ausreisebedingungen zu rechnen sei. Eine Ausreise zu späterer Zeit wäre demnach unter Umständen mit zusätzlichen Schwierigkeiten verbunden.
Zunehmende Ausbreitung der Ebola-Epidemie
Ende Juli hat die Regierung Liberias bereits die meisten Grenzübergänge des Landes geschlossen und weitere Einschränkungen im Reiseverkehr durch nationale Behörden in der Region können nicht ausgeschlossen werden, berichtet das Auswärtige Amt. Umfassenderen Kontrollen der Reisenden werden mit zunehmende Ausmaß der Epidemie nicht nur wahrscheinlich, sondern auch erforderlich. Bislang ist „trotz internationaler Bemühungen ein Ende der Ausbreitung nicht absehbar“ und „zuletzt sind die Fallzahlen wieder deutlich angestiegen“, berichtet die Bundesregierung. Bei der Weltgesundheitsorganisation wurden bereits mehr als 1.000 Todesopfer gemeldet. Seit Dezember 2013 hat sich die Epidemie in Westafrika von Guinea ausgehend ausgebreitet und zunächst auf die Nachbarländer Sierra Leone und Liberia übergegriffen. Mittlerweile sind durch Reisende auch die ersten Infektionen und Todesfälle in Nigeria aufgetreten. „Eine Ausbreitung in weitere Nachbarländer ist nicht auszuschließen“, so die Einschätzung des Auswärtigen Amtes.
Drohende Beschränkungen der Ausreisebedingungen
Werden die Grenzkontrollen in den betroffenen Staaten verschärft, drohen laut Mitteilung der Bundesregierung bei medizinischen Auffälligkeiten (insbesondere erhöhte Körpertemperatur), die an Ebola-Symptome erinnern, Probleme bei der Ausreise bis hin zu „Zwangsquarantänemaßnahmen“. Auch könne die „medizinische Evakuierungen von Erkrankten zur Versorgung in Deutschland erschwert, verzögert oder sogar unmöglich sein.“ Der Aufruf zur Ausreise sollte daher von allen deutschen Reisenden, die nicht aus medizinischen oder humanitären Gründe zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie vor Ort sind, berücksichtigt werden. (fp)
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