17 Ebola-Patienten flüchten aus Klinik in Liberia
18.08.2014
In der Hauptstadt Liberias sind am Samstagabend 17 Ebola-Patienten aus einer Quarantänestation geflohen, nachdem Slumbewohner die Klinik gestürmt hatten. Zuvor war mitgeteilt worden, dass das ganze Armenviertel, in dem sich der Vorfall ereignete, unter Quarantäne gestellt werden soll. Nun wird eine weitere Verbreitung der gefährlichen Krankheit befürchtet.
Ganzes Armenviertel sollte unter Quarantäne gestellt werden
In Liberia sind 17 Ebola-Patienten aus einer Quarantänestation geflohen. Wie die Zeitung „Front Page Africa“ am Sonntag berichtete, hätten die Patienten das Krankenhaus in einem Armenviertel der Hauptstadt Monrovia mit Hilfe von aufgebrachten Bürgern verlassen, die zuvor in die Klinik eingedrungen seien. Es hieß, dass sich unter den Patienten bestätigte und Verdachtsfälle befänden. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt, den ganzen Slum, in dem sich der Vorfall ereignete, unter Quarantäne stellen zu wollen, um zu verhindern, dass die Einwohner von dort in andere Gebiete reisen.
Katastrophale hygienische Bedingungen im Slum
Der Slum West Point ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia. Rund 75.000 Menschen leben in dem Viertel. Von Seiten der Behörde hieß es: „Wir werden Lebensmittel und andere Güter nach West Point bringen, bevor die Maßnahme in Kraft tritt.“ Zahlreiche Bürger hätten wütend auf die Ankündigung reagiert. Dem Bericht zufolge herrschen in dem Armenviertel katastrophale hygienische Bedingungen. Laut einer Untersuchung der UN befänden sich gerade einmal vier öffentliche Toiletten in dem Gebiet. Es gäbe zwar weitere, die jedoch kostenpflichtig und daher für die Bevölkerung nicht bezahlbar seien. Nach dem Vorfall wird nun befürchtet, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten.
Ärztin in Nigeria wieder gesund
Auch aus anderen, von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern kommen teils dramatische Nachrichten. So hieß es erst vor wenigen Tagen: „Nigeria: Krankenhauspersonal flieht vor Ebola“. Demnach flüchten immer mehr Ärzte und Pfleger aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Ebola-Virus aus den Krankenhäusern. Über 160 Patienten, die Ebola-Symptome zeigten, stünden im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas unter Beobachtung. Aus dem Land gibt es aber auch positive Nachrichten über Erfolge im Kampf gegen Ebola. So hieß es, dass eine vor mehreren Wochen erkrankte Ärztin in Nigeria wieder gesund sei. Wie Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu am Samstagabend mitteilte, sei die Frau aus dem Krankenhaus in Lagos entlassen worden und könne nun wieder ein normales Leben beginnen. Zudem hieß es, dass weitere fünf der insgesamt zwölf in dem westafrikanischen Land bestätigten Infizierten auf dem Weg der Besserung und „fast geheilt“ seien. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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