Stiftung Warentest gibt schlechte Noten für günstige Studentenfutter
28.08.2014
Studentenfutter ist ein beliebter Snack, denn die Mischung aus Nüssen und Rosinen ist lecker und liefert reichlich Mineralstoffe. Doch laut der Stiftung Warentest lässt die Qualität der im Handel erhältlichen Mischungen oft zu Wünschen übrig. Demnach hatte die Stiftung 20 Produkte untersucht, von denen lediglich eins die Note „sehr gut“ erhielt.
Nüsse und Trockenobst als ideales „Brainfood“
Mischungen aus Nüssen, Mandeln und Trockenobst gelten als gesunder und leckerer Zwischensnack. Gerade als „Brainfood“ ist das so genannte „Studentenfutter“ sehr beliebt, denn die darin enthaltenen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente versorgen das Gehirn mit reichlich Energie und fördern daher die Konzentration. Doch auch hier kommt es natürlich darauf an, was sich genau in der Tüte mit der Aufschrift „Studentenfutter“ verbirgt. Denn wie die Stiftung Warentest aktuell berichtet, bestehen unter den angebotenen Produkten offenbar deutliche Qualitätsunterschiede.
Nur die Mischung von Seeberger erhält ein „sehr gut“
Die Stiftung hatte für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "test" (Ausgabe 09/2014) 20 Nuss-Frucht-Mischungen (davon 2 Bioprodukte) in Hinblick auf die sensorische Beurteilung, Schadstoffe, Verpackung und Deklaration untersucht. Das Ergebnis: Wer gutes Studentenfutter essen möchte, sollte am besten zu Markenware greifen. Demnach erhielt nur das Studentenfutter der Traditionsmarke „Seeberger“ für ca. 1,25 Euro pro 100 Gramm (ohne Erdnüsse) die Note „sehr gut“, bei dem die Tester zu sensorischen Ergebnissen wie „Die Nussnote ist kräftig ausgeprägt“ und „Weinbeeren mit intensiver und komplexer Fruchtigkeit“ kamen. Den zweiten Platz belegte das „Studentenfutter original“ (mit Erdnüssen) von „ültje“ (1,15 Euro/100g) mit der Note 2,1. Neben dem erhielten sieben weitere Produkte die Note „gut“, darunter beispielsweise das Studentenfutter von Edeka oder der „Edelnuss-Frucht-Mix“ von Kaufland für jeweils 0,65 Euro pro 100 Gramm.
„Leicht ranziger“ Geschmack beim Produkt von Netto
Schlechter schnitten andere preiswerte Handelsmarken wie zum Beispiel von Aldi Nord und Süd, Lidl und Rewe ab, von denen elf Produkte mit „befriedigend“ bzw. „ausreichend“ bewertet wurden. Die Unterschiede seien hier laut Sara Waldau von der Stiftung Warentest jedoch in erster Linie im Bereich der Sensorik zu finden: "Wir hatten eben auch Nüsse dabei, die alt oder dumpf geschmeckt haben“, so Waldau gegenüber der „dpa“. Beim „Studentenfutter Classic“ des Netto Marken-Discounts sei der Geschmack sogar „leicht ranzig“ gewesen, sodass die Tester diesem Produkt trotz guter Noten bei Schadstoffe, Verpackung und Deklaration lediglich ein „Mangelhaft“ als Endnote geben konnten.
Nüsse aufgrund des hohen Energiegehalts nur in Maßen verzehren
Zwar gilt Studentenfutter gemeinhin als gesund, dennoch werden Nüsse gerade von figurbewussten Menschen oft als „Dickmacher“ betrachtet und gemieden. Laut Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein Irrtum: „Zwar liegt der Fettgehalt von Nüssen je nach Sorte zwischen 40 und 70 Prozent“, so die Expertin, „es handelt sich aber überwiegend um wertvolle einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die wirken positiv auf den Cholesterinspiegel. Häufiger Verzehr senkt außerdem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Nichts desto trotz sollten Nüsse aufgrund des hohen Energiegehalts nur in Maßen genossen werden, empfehlenswert seien daher laut der Stiftung etwa eine Handvoll am Tag: „50 Gramm Studentenfutter sind eine gute Zwischenmahlzeit für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene.“ (nr)
Bld: Tim Reckmann / pixelio.de
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