Ebola-Medikament zeigte im Tierversuch gute Ergebnisse
30.08.2014
Nach momentanen Kenntnisstand konnten mindestens zwei Patienten, die mit dem Ebola-Virus infiziert waren, mit dem neuartigen Medikament „Zmapp“ erfolgreich behandelt werden. Dadurch konnten die Infizierten die Erkrankung offenbar überleben. Ein dritter Betroffener konnte allerdings selbst mit der Behandlung nicht überleben. Bis jetzt gibt es keine wissenschaftlich belastbaren Daten. Ein Wissenschaftsteam um Larry Zeitlin von des Pharmaherstellers Mapp Biopharmaceutical und Gary Kobinger von der Kanadischen Gesundheitsbehörde haben jetzt einen Fachartikel in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht.
So schreiben die Forscher in dem Fachmagazin, dass die Anfangserfolge „nun auch im Tierversuch bestätigt werden konnten.“ Es sei eine „100 prozentige Erfolgsquote erreicht worden“. Selbst bereits fortgeschrittene Fällen hätten mit Erfolg therapiert werden können.
Bei dem Versuch wurden 18 Affen mit dem Ebola-Virus infiziert. Nach Verabreichung des Medikaments „Zmapp“ konnten alle infizierte Tiere geheilt werden. Da gelte auch für die Tiere, die aufgrund der Infektion nur noch wenige Stunden zu leben gehabt hätten. „Schwere Ebola-Symptome wie Leberprobleme und Blutungen konnten gestoppt werden“. Die Studienergebnisse seien „jenseits aller Erwartungen.
Medikament zeigt bei mehreren Patienten Wirkung
Einer weiteren Meldung zufolge zeigen mehrere Ebola-Patienten, die mit dem experimentellen Medikament „ZMapp“ behandelt wurden, Fortschritte. Mindestens sechs Menschen bekamen das Medikament bislang. Zwei US-amerikanische Ebola-Patienten sind geheilt und zwei von drei Patienten aus Liberia zeigten sich stark gebessert. Dies teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Berufung auf Mediziner aus Liberia mit. Dem dritten Patienten gehe es etwas besser. Sein Zustand wurde aber weiter als ernst beschrieben. Ein 75-jähriger Spanier, der das Mittel ebenfalls erhielt, starb. Allerdings hatte dieser Berichten zufolge auch etliche Vorerkrankungen.
Überraschend wenige Nebenwirkungen
Wie Becker betonte, haben möglicherweise auch andere Behandlungsansätze wie eine Bluttransfusion sowie die generelle medizinische Qualität in der US-Klinik in Atlanta zur Genesung beigetragen. So hatte der US-Arzt Kent Brantly Blut von einem 14-jährigen Patienten bekommen, der Ebola überlebt hatte. Das Medikament scheine keine gravierenden direkten Nebenwirkungen zu haben, meinte der Virologe: „Es überrascht eigentlich, dass da nicht mehr an Nebenwirkungen aufgetreten ist – bei allem, was man bisher weiß.“
Wirkstoff bereits aufgebraucht
Das Medikament ZMapp besteht aus drei Antikörpern, die an Ebola-Proteine binden und dem Immunsystem ermöglichen sollen, infizierte Zellen zu eliminieren. Es gab von dem Wirkstoff, der aus einer Tabakpflanze gewonnen wird, nur wenige Dosen. Laut WHO sind diese bereits vergeben. Anfang September sollen Experten auf Einladung der WHO internationale Experten in Genf über weitere Bemühungen zur Bereitstellung von Ebola-Medikamenten beraten. Manche Kritiker meinen, die Hilfe im Kampf gegen die Infektionskrankheit komme zu spät und reiche nicht aus. Die Krankheit kann Experten zufolge in diesem Jahr nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden.
Bildnachweis: Claudia Hautumm / pixelio.de
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