Defizit der Gesetzlichen Kassen verdoppelt
30.08.2014
Einem aktuellen Pressebericht zufolge haben die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland ihr Defizit im zweiten Quartal mehr als verdoppelt. Demnach liegt der Fehlbetrag bei 620 Millionen Euro. Für das kommende Jahr werden daher Zusatzbeiträge erwartet.
Defizit im zweiten Quartal verdoppelt
Einem Zeitungsbericht zufolge haben die gesetzliche Krankenkassen in Deutschland im zweiten Quartal ihr Defizit mehr als verdoppelt. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Samstag berichtete, habe der Fehlbetrag nach 270 Millionen Euro im ersten Quartal nun bei 620 Millionen Euro gelegen. Demnach konnten die Allgemeinen Ortskrankenkassen und die Knappschaften ihre Überschüsse zwar auf fast 290 Millionen Euro ausbauen, doch die Ersatzkassen erzielten ein Minus von gut 680 Millionen Euro und bei den Betriebs- und Innungskrankenkassen belief sich der Fehlbetrag auf 230 Millionen Euro.
„Unterfinanzierung der Krankenkassen“
Nach Angaben der Zeitung erklärte der Ersatzkassenverband, es sei „wahrscheinlich, dass es in 2014 zu einer GKV-weiten leichten Unterfinanzierung der Krankenkassen“ komme, da die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht reichten. Die Krankenkassen verfügen allerdings demnach derzeit über unterschiedlich verteilte Rücklagen und Reserven von rund 16 Milliarden Euro, mit denen sie Fehlbeträge ausgleichen könnten. Finanziert wird die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im Wesentlichen durch die Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie durch Zuschüsse des Bundes in den Gesundheitsfonds.
„Defizit war absehbar“
Als vor wenigen Monaten die Verluste der ersten drei Monate des laufenden Jahres bekannt gegeben wurden, wies die Bundesregierung darauf hin, dass die Zahlen des ersten Quartals nur bedingt aussagekräftig für das ganze Jahr seien. Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied des DGB hatte damals die schwarz-rote Koalition kritisiert und meinte: „Das Defizit war absehbar, denn der Gesetzgeber hat mit seinen Geschenken zum Beispiel für niedergelassene Ärzte selbst dazu beigetragen, dass die Ausgaben steigen.“ (ad)
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