Übergewichtige Kinder und Jugendliche haben höheres Bluthochdruck-Risiko
31.08.2014
Schon Kinder und Jugendliche haben ein deutlich erhöhtes Bluthochdruck-Risiko, wenn sie an Übergewicht beziehungsweise Adipositas leiden. Bei Mädchen wird die Gefahr mit steigendem Gewicht noch größer.
Höheres Bluthochdruck-Risiko bei Übergewicht
Bereits Kinder und Jugendliche haben ein deutliche erhöhtes Bluthochdruck-Risiko, wenn sie an Übergewicht leiden. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zum Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona hervor. Dort wurden die Daten aus der Nürnberger PEP Family Heart Study präsentiert. Bei mehr als 22.000 Kindern und Jugendlichen zwischen drei und 18 Jahren wurden für die Studie die Zusammenhänge zwischen erhöhtem Blutdruck und Übergewicht beziehungsweise der Körperfett-Verteilung untersucht.
Deutlich erhöhtes Risiko
„Im Vergleich zu nicht-übergewichtigen Kindern und Jugendlichen war das Risiko für Prähypertonie bei übergewichtigen bzw. adipösen Buben um das 1,6fache bzw. 2,4fache erhöht, bei Mädchen um das 1,8fache bzw. 3,3fache“, erläuterte Prof. em. Dr. Peter Schwandt von der Universität München. In der Pressemitteilung der DGK heißt es: „Während unter den nicht-übergewichtigen männlichen Kindern und Jugendlichen 13,2 Prozent eine Prähypertonie und 5,7 Prozent eine Hypertonie hatten, lagen diese Werte bei Übergewichtigen 18,3 bzw. 10,4 Prozent und stiegen bei Adipösen auf 21,9 bzw. 18,6 Prozent an.“
Mädchen haben ein noch höheres Risiko
Bei Mädchen betrugen die entsprechenden Häufigkeiten 12,9 und fünf Prozent für Normalgewichtige, 18,7 und 9,1 Prozent für Übergewichtige und 24,9 bzw. 24,4 Prozent für Adipöse. Demnach haben Mädchen also mit steigendem Körpergewicht ein noch höheres Hochdruck-Risiko. „Ein mit zunehmendem Körpergewicht einhergehender Anstieg der Prävalenz von erhöhtem Blutdruck kann vermieden werden, wenn bereits im Kindes- und Jugendalter Übergewicht und Adipositas durch mehr Bewegung und weniger Kalorienzufuhr verhindert werden“, sagte Prof. Schwandt. „Damit wird auch Adipositas und Hypertonie im Erwachsenenalter wirksam vorgebeugt.“
Ein Drittel der Weltbevölkerung ist zu dick
Wie wichtig eine entsprechende Vorbeugung wäre, zeigen aktuelle Zahlen. Erst vor wenigen Monaten waren die Ergebnisse einer Übersichtsstudie des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität von Washington veröffentlicht worden, aus denen hervorgeht, dass fast ein Drittel der Weltbevölkerung an Übergewicht oder Adipositas leidet. Die Untersuchung stellte auch unter den Jüngsten einen deutlichen Zuwachs der Übergewichtigen fest. Die Autorin Marie Ng erklärte damals: „Wir wissen, dass Adipositas im Kindesalter ernsthafte nachgeschaltete Gesundheitseffekte hat, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und viele Krebsformen.“ Die Autoren teilten mit, dass die „Häufigkeit von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen“ sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern erheblich gestiegen ist. (ad)
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