Geringe Knochendichte erhöht das Risiko einer Herzschwäche
01.09.2014
Eine geringe Knochendichte geht nicht nur mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko einher, sondern die Betroffenen erleiden zudem vermehrt eine Herzschwäche, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie in ihrer Pressemitteilung anlässlich des Europäischen Kardiologiekongresses (ESC) in Barcelona.
Die deutsch-britische Studie, die jetzt bei dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona präsentiert wurde, hat laut Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gezeigt, dass Personen mit einer geringen Knochendichte und damit einem erhöhten Osteoporose-Risiko zugleich auch einem erhöhten Risiko unterliegen, eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zu entwickeln. Damit wird deutlich, dass zukünftig bei Osteoporose-Patienten und anderen Patienten mit geringer Knochendichte auch das Risiko der Herzerkrankungen berücksichtigt werden sollte.
Zusammenhang zwischen der Knochendichte und der Herzgesundheit
Gemeinsam mit britischen Forschern der Universität Cambridge analysierten die Kölner Wissenschaftler „die Daten von insgesamt 13.666 dem Augenschein nach gesunden Menschen zwischen 42 und 82 Jahren aus der prospektiven EPIC-Norfolk-Studie“, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. In einem Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 9,3 Jahren seien 380 Fälle von Herzinsuffizienz aufgetreten. „Dabei zeigte sich, dass das Risiko einer Herzinsuffizienz mit höheren Knochendichte-Werten sank – und zwar um je 23 Prozent pro Zunahme der Knochendichte um je eine SD (Standardabweichung)“, so die Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie weiter. Hier ist demnach von einem signifikanten Zusammenhang auszugehen.
Patienten mit geringer Knochendichte auf Herzschwäche untersuchen
Die Forscher fanden laut Aussage des Studienautors Dr. Roman Pfister, Privatdozent vom Herzzentrum der Uniklinik Köln, einen eindeutigen „Zusammenhang zwischen einer niedrigen Knochendichte und dem Risiko einer Herzschwäche bei scheinbar gesunden Menschen.“ Durch die Studienergebnisse würden die Überlegungen unterstützt, dass Patienten mit niedrigen Knochendichte-Werten in Zukunft auch auf Herzerkrankungen hin untersucht werden sollten, erläuterte der Kölner Forscher. Des Weiteren sollten die biologischen Mechanismen, die möglicherweise sowohl der Osteoporose als auch der Herzschwäche zugrunde liegen, weiter erforscht werden, betonte der Experte. Hier könnten sich unter Umständen in Zukunft neue Behandlungsansätze ergeben, mit denen gleichzeitig gegen die Osteoporose aber auch gegen Herzerkrankungen vorgegangen werden kann. (fp)
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