Ebola-Epidemie: Impfstoff könnte im November vorliegen
07.09.2014
Über 2.000 Tote hat die Ebola-Epidemie in Westafrika bereits gefordert. Noch immer gibt es keine wirksamen und geprüfte Medikamente gegen die gefährliche Infektionskrankheit. Doch nun keimt Hoffnung auf: Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge könnte bereits im November ein Impfstoff vorliegen.
Impfstoff gegen Ebola möglicherweise im November
Die seit Monaten in Westafrika grassierende Ebola-Epidemie hat bereits über 2.000 Menschenleben gefordert. Wirksame und geprüfte Medikamente gegen die gefährliche Infektionskrankheit gibt es bislang nicht. Ärzte beschränken sich in der Regel darauf, bei den Patienten die typischen Ebola-Symptome wie Fieber, Durchfall, Übelkeit, innere und äußere Blutungen zu lindern. Doch nun keimt Hoffnung auf: Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge könnte bereits im November ein Impfstoff gegen Ebola vorliegen.
Experimentelle Medikamente sollen vor Ort geprüft werden
Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge erklärte die WHO-Generalsekretärin Marie Paule Kieny am Freitag in Genf, dass bis dahin zwei vielversprechende Impfstoffe getestet werden. Sollten die Tests positiv ausfallen, könnten Ärzte und Helfer in den betroffenen Ländern geimpft werden. Seit Donnerstag hatten über 200 Mediziner und andere Experten aus aller Welt auf Einladung der WHO darüber beraten, wie die Ebola-Epidemie in Westafrika gestoppt werden kann. Demnach sollen mehrere experimentelle Medikamente zur Behandlung von Ebola vor Ort geprüft werden, sobald die nötigen Mengen dafür vorliegen.
Bereits über 2.000 Ebola-Tote
Nach Ansicht von Experten sind auch Blut- und Plasmatransfusionen vielversprechend. Dafür müsse allerdings erst die nötige Ausrüstung in den Krankenhäusern installiert werden. Bis zu einer wirkungsvollen Eindämmung der Seuche könnten laut WHO jedoch noch sechs bis neun Monate vergehen. Von Seiten der Vereinten Nationen wurde ein Ebola-Notruf an die Staatengemeinschaft gesendet. 460 Millionen Euro seien nötig. Der WHO zufolge ist die Zahl der Ebola-Toten allein in den drei am schwersten betroffenen Ländern auf 2.097 gestiegen. Wie die Organisation in Genf mitteilte, seien aus Guinea, Liberia und Sierra Leone insgesamt 3.944 Fälle von wahrscheinlichen oder bestätigten Ebola-Infektionen gemeldet worden. Hinzu kämen 23 Fälle mit acht Toten in Nigeria, wo der Ausbruch bislang besser unter Kontrolle sei.
Experten gehen von hoher Dunkelziffer aus
Experten der WHO als auch andere Fachleute gehen jedoch davon aus, dass noch weit mehr Menschen als bisher amtlich registriert, der Epidemie zum Opfer gefallen sind. Es gebe eine hohe Dunkelziffer. Nach Schätzungen könnte die Zahl der Ebola-Infizierten rasch auf über 20.000 steigen. Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hatte kürzlich das Verhalten der Industriestaaten im Kampf gegen die Seuche kritisiert. Der Chef der französischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, Mego Terzian, sagte gegenüber dpa, dass von Seiten der Industrieländer bislang „außer zahlreichen Reden und Versprechen finanzieller Hilfe“ nichts passiert sei. Anders als sonst üblich, hatte sich die WHO Mitte August dafür ausgesprochen, auch Behandlungen gegen Ebola zuzulassen, deren Auswirkungen auf den Menschen noch nicht völlig erforscht sind. (ad)
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